Gewerbeverein Swisttal für Discounter in Buschhoven "Netto oder kein zusätzlicher Markt"

SWISTTAL · Für die Ansiedlung eines Netto-Marktes am Ortsrand von Buschhoven spricht sich der Swisttaler Gewerbeverein aus. Man sei zwar grundsätzlich für die Stärkung der Ortskerne, sagt Geschäftsführer Stefan Lütke, sehe aber in Buschhoven die Gefahr, dass der Ort im Falle einer Absage an Netto eines Tages ganz ohne Lebensmittelversorger dastehe.

Eine alternative Ansiedlung im Ortskern von Buschhoven, auch von anderen Lebensmittelmärkten, sei nach bisherigem Kenntnisstand ausgeschlossen. Um den Dorfkern zu stärken, habe der Gewerbeverein vor einem Jahr Gespräche mit einem Investor geführt.

Es sollte herausgefunden werden, ob ein Lebensmittelmarkt einer großen Kette bereit sei, sich im Buschhovener Ortskern anzusiedeln. Der gefundene Investor habe allerdings sein Engagement beendet, als die Vollsortimenter Rewe und Edeka wie auch verschiedene Discounter, darunter Netto, als Mieter abgesagt hätten.

Lütke: "Als Gründe wurden die schmalen An- und Abfahrten durch das umliegende Wohngebiet wie auch der zu kleine Ein-zugsbereich des Ortes Buschhoven genannt. Leider ist festzustellen, dass Ladeneinheiten immer großräumig geplant werden und die großen Versorger sich nicht in Ortskernen ansiedeln."

Nun stelle sich die Frage, ob eine Ansiedlung des Netto-Marken-Discounts zwischen Buschhoven und Morenhoven sinnvoll sei. Laut Gewerbeverein fließen 40 Prozent der Kaufkraft in die umliegenden Kommunen ab. Beide Dörfer zusammen haben ein Einzugsgebiet von etwa 5000 Einwohnern. Der gewählte Standort zwischen Buschhoven und Morenhoven betreffe die Morenhovener ebenfalls, da der Netto-Markt von den Morenhovener Neubaugebieten teil-weise schneller zu erreichen sei als aus Teilen Buschhovens.

Es sei aus den umliegenden Kommunen bekannt, dass Vollsortimenter und Discounter nebeneinander gut existieren könnten. Das Problem in Buschhoven sei, dass der räumliche Zusammenhang nicht gegeben sei. Lütke: "Der Kundenfrequenzbringer Discounter steht den Geschäften im Ortskern nicht zur Verfügung. Da niemand gezwungen werden kann, sich im Ortskern anzusiedeln, hat die Bevölkerung nur die Wahl zwischen einem Netto-Markt am Ortsrand oder keinem zusätzlichen Markt."

Aus Sicht des Gewerbevereins müsse vermieden werden, dass der drittgrößte Swisttaler Ort künftig ohne Nahversorgung dasteht.

Unabhängig von dieser Entscheidung fordert der Gewerbeverein, den Ortskern von Buschhoven zu entwickeln, um die bestehenden Geschäfte zu sichern. Das Einzelhandelskonzept müsse weiter gelten. Dazu seien bereits Gespräche geführt und ein Runder Tisch vorbereitet worden.

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