Fahndung eingestellt Hat die Polizei den "Kleber"?

RHEIN-SIEG-KREIS · Die Bonner Polizei hat den "Kleber" möglicherweise ermittelt. Am Dienstag nahmen die Beamten vorübergehend einen 26-Jährigen aus Bonn fest, dem sie vorwirft, in den vergangen Monaten mindestens neun Türschlösser öffentlicher Gebäude in Swisttal, Rheinbach und Bornheim mit Sekundenkleber zugeklebt und damit unbrauchbar gemacht zu haben.

Insgesamt waren im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis seit März dieses Jahres 61 Schlösser unbrauchbar gemacht worden. Am Samstag hatte die Bonner Staatsanwaltschaft Fotos einer Überwachungskamera freigegeben, auf denen der Tatverdächtige deutlich zu erkennen ist.

Auf einen Hinweis aus der Bevölkerung suchten Polizeibeamte den Mann in seiner Wohnung in Bonn auf. Er musste die Ermittler zur Wache begleiten, wo sie ihn zu den Tatvorwürfen befragten. Er äußerte sich jedoch nicht dazu.

Weil keine Haftgründe wie etwa Fluchtgefahr oder Wiederholungsgefahr und auch keine besondere Schwere der Tat vorliegen, so Polizeisprecher Frank Piontek, wurde der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern jedoch an. Man wird nun versuchen, dem Tatverdächtigen die Taten nachzuweisen.

Der "Kleber" hat sich auf öffentliche Gebäude wie Vereins- und Sportlerheime, Schulen, Sportanlagen und Kindergärten konzentriert. Besonders aktiv war er in der Gemeinde Swisttal, wo insgesamt 30 Delikte gezählt wurden. In Rheinbach sind fünf Fälle bekannt. In Alfter wurden an zwölf Gebäuden die Schlösser zugeklebt, in Bornheim waren es 14 Fälle.

Der Gesamtschaden alleine in der Gemeinde Swisttal beläuft sich auf 3000 bis 5000 Euro. Denn ein Zylinder einer Schließanlage kostet rund 350 Euro.

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