Kreistag bestätigt Kreisdirektorin Wiederwahl im zweiten Anlauf

RHEIN-SIEG-KREIS · Mit dem zweiten Versuch ist es nun offiziell: Annerose Heinze bleibt Kreisdirektorin.

 Landrat Sebastian Schuster gratuliert Annerose Heinze zur Wiederwahl als Kreisdirektorin.

Landrat Sebastian Schuster gratuliert Annerose Heinze zur Wiederwahl als Kreisdirektorin.

Foto: Hannah Schmitt

Der Kreistag bestätigte die 60-Jährige am Montag in einer vorverlegten Sitzung mehrheitlich in ihrem Amt - diesmal in geheimer Abstimmung, die die Fraktion die Linke erneut gefordert hatte. Mit elf Gegenstimmen und drei Enthaltungen fiel das Ergebnis allerdings etwas schlechter aus als bei der ersten Wahl am 23. Juni.

Damals stimmten vier Mitglieder gegen Heinze, drei enthielten sich. Diesen Beschluss hob das Gremium zuvor jedoch wegen eines Formfehlers auf. Damit folgten die Mitglieder der Beanstandung von Landrat Sebastian Schuster. Wie berichtet, war die Wahl im Juni ungültig, da Schuster den Antrag auf geheime Abstimmung von Michael Otter (Die Linke) abgelehnt hatte.

Schusters Begründung: Es handele sich um einen Beschluss, nicht um eine Wahl. Deshalb müsse sich mindestens ein Fünftel der Mitglieder für eine geheime Abstimmung aussprechen. Das entsprach jedoch nicht der Rechtslage, wie der Landrat einen Tag später einräumte: Die Wiederwahl war demnach doch nur als separate Wahl möglich. Also reichte laut Kreisordnung ein Einwand für eine geheime Wahl aus.

Schuster entschuldigte sich am Montag bei Heinze und den Mitgliedern für "dieses Versehen". Es sei ein bedauerlicher Fehler, der Heinze zugesetzt habe. Umso mehr freute er sich über das "wieder tolle Ergebnis" mit 61 Ja-Stimmen. Von den elf Nein-Stimmen und drei Enthaltungen dürften fünf auf die Abgeordneten von Linken und FUW-Piraten entfallen. Sie hatten vor der Sitzung angekündigt, Heinze nicht wiederzuwählen.

Der Grund: Die 60-Jährige habe in der Zeit zwischen der Kommunalwahl und der Einführung von Sebastian Schuster das kreiseigene Gutachten zu den RWE-Aufsichtsratsvergütungen von Landrat a.D. Frithjof Kühn veröffentlicht. Otter: "Sowohl das Verfahren, ein Gutachten für den Dienstvorsitzenden zu erstellen, wie auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung waren unmöglich."

Einstimmig beschloss der Kreistag hingegen Heinzes Altersteilzeit. Denn die Kreisdirektorin wird nur bis zum 14. Februar 2018 als allgemeine Vertreterin des Landrats agieren, auch wenn sie für acht Jahre gewählt ist. Danach scheidet sie mit Beginn der Freistellungsphase aus dem Amt aus - nach 30 Jahren in der Kreisverwaltung.

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