Ehrung in Siegburg Falko Fischer erhält Ehrenwappen für Einsatz im Förderverein

SIEGBURG · Selten erlebt ein Lehrer die Gründung und die Auflösung seiner Schule. Falko Fischer ist einer von ihnen. Denn er unterrichtete seit 1970 an der Gemeinschaftshauptschule (GHS) Seidenberg, Vorgängerin der GHS Neuenhof, die 1976 ihren Betrieb am gleichnamigen Standort in Siegburg aufnahm und bis zum Jahr 2018 auslaufen wird.

 Auch im Ruhestand setzt sich Falko Fischer für seine Schule ein. Dafür wird er mit dem Ehrenwappen der Stadt ausgezeichnet.

Auch im Ruhestand setzt sich Falko Fischer für seine Schule ein. Dafür wird er mit dem Ehrenwappen der Stadt ausgezeichnet.

Foto: Kieras

Lange Zeit war er Lehrerratsvorsitzender oder Fachvorsitzender in den Bereichen Geschichte, Technik und Deutsch, darüber hinaus kommissarisch in der Schulverwaltung eingesetzt.

Ein weiteres Engagement des heute 71-jährigen Pädagogen wird nun mit dem Ehrenwappen der Stadt Siegburg gewürdigt: Fischer trat 1985 dem ein Jahr zuvor gegründeten Förderverein der GHS bei und setzt sich bis heute, sieben Jahre nach seinem Eintritt in den Ruhestand, für die Unterstützung der Schüler ein. "Das ist eine Herzenssache. Es war meine Schule, deren Werdegang ich natürlich immer noch verfolge", sagt er.

Längst kennen ihn die Hauptschüler nur noch "als den vom Förderverein", da mittlerweile auch die letzten Jungen und Mädchen, die er unterrichtet hat, die GHS verlassen haben. Von den einst 120 Mitgliedern sind im Verein nur noch circa 60 übrig geblieben, zum überwiegenden Teil ehemalige Lehrer, die er regelmäßig bei einem "Oldietreffen" sieht.

Fischer gehörte seit seinem Beitritt dem Vorstand an, übernahm nach seiner Pensionierung 1999 das Amt des Kassenprüfers und ist zurzeit als Kassierer tätig. Gerade die Hauptschulen seien auf Hilfe angewiesen, so Fischer, an Grundschulen und Gymnasien sehe das anders aus.

Während man sich früher mehr um die Ausstattung, die Anschaffung von Maschinen und Material für den Unterricht gekümmert habe, liege der Fokus in den letzten Jahren verstärkt auf sozialem Engagement. So werde zum Beispiel durch Zuschüsse Schülern aus finanziell schwach gestellten Familien die Teilnahme an Klassenfahrten ermöglicht.

Wie notwendig diese Unterstützung ist, sieht er daran, dass manche Eltern nicht in der Lage sind, den Mindestbeitrag für eine Mitgliedschaft aufzubringen. Im Jahr 2000 drohte daher sogar das Ende des Vereins. Um ihn am Leben zu erhalten, sprach und spricht er auch potenzielle Sponsoren an.

Sein größter Erfolg war nach eigenen Angaben die Generierung von 18 000 Euro für eine Kletterwand, die ein Siegburger Unternehmen spendete. Zu den zeit- und vorbereitungsintensivsten Aktionen unter seiner Federführung gehörten die Waffelverkaufstage an der Schule, bei denen Tausende Waffeln von den Mitgliedern gebacken und verkauft wurden. "Da kam eine Menge Geld zusammen, das wir gut gebrauchen konnten", erzählt der ehemalige Lehrer.

Über die Auszeichnung freut er sich natürlich, will sie aber stellvertretend für alle Ehrenamtlichen entgegennehmen. Er selbst kann sich ein Leben ohne soziales Engagement nicht vorstellen. "Nur so sind Dinge umsetzbar, die sonst lediglich ein Wunsch bleiben", ist er überzeugt. Bis 2015 will er weitermachen, dann muss der Verein wahrscheinlich die Auflösung in die Wege leiten, weil die GHS Neuenhof 2018 endgültig schließt.

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