Tagespflege in Niederkassel Angebot gegen die Vereinsamung

NIEDERKASSEL · In Rheidt hat das DRK Rhein-Sieg seine erste Tagespflege für Senioren eröffnet. Auf 272 Quadratmetern werden dort künftig täglich von 8 bis 16 Uhr Senioren betreut.

 Einen guten Start wünschte Reinhold Feistl (von links) Leiterin Petra Buckermann und Projektleiter Carlos Hicketier.

Einen guten Start wünschte Reinhold Feistl (von links) Leiterin Petra Buckermann und Projektleiter Carlos Hicketier.

Foto: Martina Welt

Die Gäste erschienen zahlreich zur Eröffnung der ersten Tagespflege des DRK-Rhein-Sieg in Rheidt. Allen voran Bürgermeister Stephan Vehreschild machte sich ein Bild von den modernen Räumen. "Inhaltlich wussten wir, dass diese Betreuungsform genau das ist, was in Niederkassel noch fehlt", sagte Vehreschild.

Carlos Hicketier, Projektleiter der DRK-Tagespflege, erläuterte Zweck und Ziel dieser Betreuung. Sie sei eine "Zwischenform zwischen ambulanter und stationärer Betreuung" und solle einerseits die Angehörigen von pflegebedürftigen Senioren entlasten, andererseits aber auch der Vereinsamung von Senioren entgegenwirken. Willkommen sei jeder in der Einrichtung, ganz gleich, ob mit oder ohne Pflegestufe.

Neu ist seit dem 1. Januar jedoch, dass die Pflegekasse die Betreuung zu einem erheblichen Anteil übernimmt, wenn eine Pflegestufe vorliegt. Ob Specksteinarbeiten, Töpfern oder Malen: Die Angebote in der Tagespflege an der Marktstraße 35 werden vielfältig sein, verspricht Hicketier. Wichtig seien das gemeinsame Frühstück, Mittagessen oder Kaffee trinken sowie das gemeinsame Kochen in den modernen Räumen.

Vier Vollzeitkräfte und später noch zwei weitere Teilzeitkräfte werden die bis zu 15 Senioren am Tag betreuen. "Der Bedarf ist da und es gibt viele alte Menschen, die alleine sind", sagte Gabriele Jacobs, die neue Leiterin der Tagespflege. Bislang war sie stellvertretende Pflegedienstleiterin der Sozialstation und kennt daher ihre potenziellen Besucher bereits.

Die Räume in dem Büro- und Geschäftshaus wurden vom Eigentümer nach den Wünschen des DRK umgebaut. "Wir haben sehr oft Wände versetzt", erinnert sich die Projektleiterin der DRK-Tagespflege, Petra Buckermann. Das Ganze sollte großzügig und modern wirken, der Gemeinschaftsraum im Zentrum der Einrichtung durch Flügeltüren erreichbar sein. Die Flure sind so breit, dass sich auch zwei Rollstuhlfahrer dort begegnen können.

Für eine Auszeit gibt es einen Ruheraum mit zwei Pflegebetten und Ruhesessel. Der Therapieraum bietet einer kleineren Runde die Möglichkeit, Karten zu spielen, aber auch Platz, um therapeutische Maßnahmen vor Ort durchzuführen.

Unterstützt wurde das DRK von der Deutschen Fernsehlotterie, die die Ausstattung mit 37 700 Euro unterstützt hat. Reinhold Feistl, Geschäftsführer DRK-Pflegedienste Rhein-Sieg/Rhein-Berg gGmbH bedankte sich für das Engagement seiner Mitarbeiter und wünschte sich, dass viele Besucher den Weg in das neue Haus finden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort