Dieses Konzept gilt als Nachweis dafür, dass die Stadt Sankt Augustin, wie es im § 53 Landeswassergesetz vorgeschrieben ist, ihrer Abwasserbeseitigungspflicht auch nachkommt und die gesetzlichen Vorgaben erfüllt. "Viel Entscheidungsspielraum gibt es da nicht für uns", sagte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß. Aufsichtsbehörde ist die sogenannte Obere Wasserbehörde bei der Bezirksregierung Köln.

Es hat sich viel getan in den vergangen Jahren unter dem Asphalt der Straßen und auf dem Areal der zentralen Abwasserbeseitigungsanlage in Menden. Das Kanalsystem ist insgesamt in einem guten Zustand, so Gleß. Laut ihm sind nahezu alle Haupt-, Verbindungs- und Ableitungssammler fertiggestellt. "Das städtische Kanalnetz wird im Wesentlichen nur noch an einigen Stellen ergänzt", so Gleß. Auch die Mendener Kläranlage sei technisch auf dem neuesten Stand. Nur ein paar kleinere Maßnahmen sind vorgesehen. So soll etwa die Mikro-Siebanlage erweitert werden.

Das Abwasserbeseitigungskonzept sieht insgesamt ein Investitionsvolumen in Höhe von rund 11,8 Millionen Euro vor, wobei rund 2,1 Millionen Euro auf Kanalneubau- und Ergänzung fallen, 825000 Euro fließen in die Verbesserung der Abwasserbehandlung in Trennnetzen. Für Kanalsanierungen sind in den kommenden sechs Jahren bis 2020 rund 8,9 Millionen Euro vorgesehen.

Ein Hauptaugenmerk legt die Stadt zunächst darauf, Nachweise über die Wasserverträglichkeit zu erbringen für das Wasser, das in die Flüsse und Bäche eingeleitet wird. Die bestehenden Einleitungserlaubnisse der Bezirksregierung sind teilweise schon abgelaufen oder laufen in Kürze aus.

Das Sankt Augustiner Kanalnetz hat eine Länge von rund 250 Kilometern mit etwa 7500 Schächten. Dazu kommen rund 150 Kilometer öffentlicher Hausanschlussleitungen. 80 Prozent der Kanäle sind Mischwasserkanäle, zehn Prozent Schmutzwasser- und weitere zehn Prozent Regenwasserkanäle.

Zehn Pumpwerke und 21 Regenrückhaltebecken sowie Kanalstauräume komplettieren das Abwasserbeseitigungssystem, an das 55594 Einwohner angeschlossen sind.