Jugendfeuerwehr Sankt Augustin Nachwuchshelfer treffen sich in Buisdorf zu ihrer Jahresübung

SANKT AUGUSTIN · Der zehnjährige Robin Matysiak und der 15-jährige Rene Schwarz stehen mit Atemschutzmaske und mit dem Feuerwehrschlauch im festen Griff vor der Lagerhalle der Firma "Kijlstra Verwaltungs GmbH" in Sankt Augustin-Buisdorf.

 Der "Angriffstrupp": Robin und Rene vor der Lagerhalle.

Der "Angriffstrupp": Robin und Rene vor der Lagerhalle.

Foto: Christine Siefer

In der Halle lagern Betonrohre und Maschinen, im Fall eines Brandes muss schnell gehandelt werden - das wissen auch die Nachwuchskräfte der Jugendfeuerwehr in Sankt Augustin, die im Rahmen ihrer Jahresübung ihr Können unter Beweis stellen.

Robin und Rene verkörpern bei der Übung den Angriffstrupp und warten auf das Kommando und Handzeichen des Melders. Doch bevor es "Wasser marsch!" heißt, müssen erst die durcheinander liegenden Schläuche entwirrt werden - darauf macht der stellvertretende Jugendwart Dennis Schwellenbach seine sieben Jungs der Jugendfeuerwehr Sankt Augustin-Buisdorf aufmerksam.

Eines der Schlauchbündel ist sogar noch mit einem Fixierband zusammengebunden. Das kann in der Aufregung schon einmal passieren. Schließlich gibt der zehnjährige Melder Tobias Thomas das Handzeichen - und kurzerhand liegt die Lagerhalle hinter einer Wand von Wasserstrahlen.

Während die rund 40 Mitglieder der Jugendfeuerwehren Sankt Augustin die Halle nass spritzen, stehen ein paar Meter weiter die stolzen Eltern und filmen und fotografieren ihre Schützlinge. Steffen Matysiak beobachtet zufrieden seine Zwillingssöhne Robin und Luca. "Seit zwei Jahren sind sie dabei", erzählt der Vater. "Sie wollten unbedingt beim Martinszug die Fackeln tragen und sind daher zur Feuerwehr gegangen." Die Jugendfeuerwehr sei für die beiden inzwischen mehr als nur die Hilfe beim Martinszug. Die Gruppe würde sich alle zehn Tage treffen, dazu kämen Ausflüge und Bootstouren.

Zurzeit findet das alljährliche Zeltlager statt, das diesmal auch von den Buisdorfern ausgerichtet wird. Trotz Regen hätten alle Teilnehmer weiter zelten wollen. Durchhaltewillen und Gemeinschaftssinn zeigen sie auch bei der Jahresübung, jede Ortsgruppe übernimmt ein paar Meter der Lagerhalle. Mit von der Partie sind neben der Ortsgruppe Buisdorf auch Niederpleis, Mülldorf, Menden und Hangelar. Mit Sirene und Martinshorn kündigen sich die Einsatzfahrzeuge zu Beginn schon von Weitem an. Natürlich sitzen nicht die zehn- bis 17-jährigen Nachwuchskräfte hinterm Steuer, sondern ihre Jugendwarte und die erwachsenen Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Buisdorf.

Dank der Unterstützung finden die Jugendlichen am Einsatzort bereits die gelegten Schlauchleitungen vor. Unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Feuerlöschkreiselpumpe können sie sofort loslegen. Die Wärme und die Feuchtigkeit lassen dabei die eine oder andere Maske beschlagen. Nach der Übung läuft Robin daher direkt zu seinem Vater, der ihm die Maske ausziehen soll. Der Umgang mit Kleidung und Technik hat eben doch so seine Tücken. Dem Ergebnis schadet das nicht.

Herbert Maur, der Feuerwehrchef von Sankt Augustin, erklärt die Übung abschließend für geglückt. Bürgermeister Klaus Schumacher ermuntert die jungen Teilnehmer, abschließend dabei zu bleiben und später in der Freiwilligen Feuerwehr mit dem gleichen Einsatzwillen zu retten, zu bergen und zu schützen.

Auch 20 Mädchen haben inzwischen das Feuerwehrhobby in Sankt Augustin für sich entdeckt. Die Schwester von Robin und Luca schaut aber lieber zu, wie ihre Brüder in den Einsatzwagen klettern. Zusammen mit den Eltern machen sie noch ein paar Fotos fürs Familienalbum, und dann ist das ganze Spektakel schon nach rund 45 Minuten vorbei. Gemeinsam geht es zurück ins Zeltlager und zurück bleibt nur ein nasser Firmenhof.

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