Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Hochschule feiert 20-jähriges Bestehen
SANKT AUGUSTIN · Sie ist zum Schmuckstück geworden in der Region und hat schon viele junge Menschen ins Berufsleben entlassen. Seit fast 20 Jahren kann man an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg studieren. Zum Jahreswechsel beginnt an der Hochschule mit ihren drei Standorten in Sankt Augustin, Rheinbach und Hennef ein Jahr der Aktionen und Feierlichkeiten zum runden Geburtstag und 20-jährigen Bestehen.
Höhepunkt wird die offizielle Jubiläumsfeier am Freitag, 19. Juni, sein. Dann zeigt sich die Hochschule mit einem Festakt, einer Forschungsschau und dem Sommerfest für alle Hochschulangehörigen den zahlreichen Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, ihren Absolventen und ehemaligen Beschäftigten von ihrer besten Seite.
Am 1. Januar 1995 wurde die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg unter dem Namen Fachhochschule Rhein-Sieg gegründet. Finanziert wurde sie mit Ausgleichszahlungen aus dem Bonn-Berlin-Vertrag, der den Umzug von Parlament und Teilen der Regierung nach Berlin regelt und für die Region eine Kompensation festgeschrieben hat. Die regionale Wirtschaft orientierte sich seinerzeit stark an den Erfordernissen der politischen Auftraggeber, so dass als eine Ausgleichsmaßnahme die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ins Leben gerufen wurde. Sie sollte Motor des Strukturwandels werden und hat dieser Hoffnung mit einer geradezu fulminanten Entwicklung Rechnung getragen. "Der Hochschule wird attestiert, die erfolgreichste Ausgleichsmaßnahme zu sein", stellt Hochschulpräsident Hartmut Ihne fest.
Die ursprüngliche Planzahl von 2300 Studierenden musste aufgrund der hohen Nachfrage schon schnell erhöht und die Hochschule erweitert werden. Heute sind fast 7500 junge Menschen in einem der 25 Studiengänge eingeschrieben. Zum Start gab es gerade einmal sieben, später neun Studiengänge. Aus den zunächst angemieteten Räumen, etwa im Technopark Sankt Augustin, bezog die Hochschule 1999 in Neubauten, die schon bald zu klein waren. Deshalb wurden die Standorte Rheinbach und Sankt Augustin 2004 erweitert. Aktuell wird für mehr Studienplätze schon wieder gebaut.
Nach fast 20 Jahren ist die Hochschule nicht nur in der Region bestens vernetzt. Sie kooperiert darüber hinaus mit 70 Partnerhochschulen in 30 Ländern. Zudem gründete sie neun Forschungsinstitute und hat zusammen mit anderen Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen durchgesetzt, dass ein hochschulübergreifendes Graduierteninstitut eingerichtet wird, unter dessen Dach promovierende Fachhochschulabsolventen qualitätsgesichert betreut werden.
Laut Ihne seien das nicht nur Belege für eine wachsende Hochschule, sondern auch handfeste Indizien für eine wirtschaftlich prosperierende Region. Rund 100 Unternehmen seien bisher von Studierenden und Absolventen der Hochschule gegründet worden, eine Vielzahl davon hat den Business-Campus in Anspruch genommen, sei es für die Beratung oder als Mieter. "Die seinerzeit zur Verfügung gestellten 515 Millionen Mark haben reichlich Zinsen getragen", freut sich Ihne.
