Daniel Pfennig Ein Getriebeschaden beendete die geplante 18.000-Kilometer-Tour

SANKT AUGUSTIN · Einen Monat früher als eigentlich geplant ist der Student Daniel Pfennig nun wieder in Sankt Augustin und sichtlich enttäuscht über den Abbruch seiner geplanten Tour.

 Picknick mit traumhaftem Blick: Daniel Pfennig an der südportugiesischen Atlantikküste.

Picknick mit traumhaftem Blick: Daniel Pfennig an der südportugiesischen Atlantikküste.

Foto: GA

Der Bart ist ab, die Windjacke gegen Hemd und Schal eingetauscht - nur die Entschlossenheit in seinen Augen ist die gleiche wie vor Antritt seiner Reise. Anfang April war der Student Daniel Pfennig noch damit beschäftigt, die letzten Reisevorbereitungen für seine 18.000 Kilometer lange Tour zu treffen, die er mit Auto und Kajak bewältigen wollte.

Einen Monat früher als eigentlich geplant ist er nun wieder in Sankt Augustin und sichtlich enttäuscht über den Abbruch seiner Tour. "Nach 17.036 Kilometern musste ich aufgrund eines Getriebeschadens in Bratislava den kompletten Weg heim im vierten Gang fahren. Eine Reparatur hätte meine Reisekasse leer gefegt", berichtet er.

In seinem Mazda BT-50 mit Zebra-Lackierung begann Daniel Pfennig am 15. April seine Abenteuertour. Die Absetzkabine auf der Ladefläche hatte er im Vorfeld in mühsamer Kleinarbeit zu einem Wohn- und Schlafbereich ausgebaut. Am Ende jedes Tages auf Tour suchte er sich einen Stell- oder Campingplatz, um dort die Nacht zu verbringen.

Die Angst, die seine Mutter vor allem mit Blick auf seine sechswöchige Marokko-Rundreise hatte, erwies sich als unnötig. "Ich hatte zu keiner Zeit Angst oder wurde von den Einheimischen bedroht", versichert er. Nur einmal sei ihm dann doch etwas unwohl geworden, als er sich auf dem Weg zur Fähre nach Tanger befand, um von dort aus nach Tarifa in Spanien überzusetzen. "An einer Ampel kletterten Kinder von hinten auf mein Auto und wollten mein Surfbrett klauen, was ich aber verhindern konnte."

Außer den unzähligen Kilometern auf den Straßen von Portugal, Spanien, Frankreich und anderen Ländern verbrachte Pfennig auch dreieinhalb Wochen mit seinem Kajak auf der Donau. Auf 770 Fluss-Kilometern von Passau nach Mohács in Ungarn lernte er viele Gleichgesinnte kennen. Mit ihnen paddelte er an Städten wie Linz, Wien und Budapest vorbei.

Nach der langen Zeit im Boot und der Übernachtung in einem kleinen Zelt bei Wind und Wetter lernte er sein Auto wieder zu schätzen. "Der Wohn- und Schlafraum mit Strom und einem Radio erschien mir nach der Paddeltour wie Luxus", sagt Pfennig lächelnd.

Seine Abenteuerlust hat der Student noch lange nicht gestillt. Er möchte, sobald er die Zeit dazu findet, die geplante Tour zu Ende fahren. "Beim nächsten Mal werde ich mehr Geld für Reparaturen einkalkulieren." Außerdem würde er die nächste Tour gern in Gesellschaft unternehmen.

"Es gab in den fünf Monaten viele schöne Momente, die ich gern mit einer Partnerin geteilt hätte." Auch ein anderes Gefährt soll es dann geben. Jetzt will er den Mazda verkaufen, um sich ein älteres, robusteres Fahrzeug zuzulegen.

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