Abrissparty der Evangelischen Kirchengemeinde Der "Kirchen(T)raum" wird Realität

SANKT AUGUSTIN · Allen Grund zum Feiern hat die Evangelische Kirchengemeinde Menden und Meindorf, nachdem nun endlich feststeht, dass der in die Jahre gekommene, 240 Quadratmeter große Gemeinderaum der EmmausKirche an der Von-Galen-Straße in Menden ab Dienstag umgebaut wird.

 Malaktion: Jennifer Boch während der Abrissparty der Gemeinde. FOTO: INGO EISNER

Malaktion: Jennifer Boch während der Abrissparty der Gemeinde. FOTO: INGO EISNER

Foto: Ingo Eisner

Mit einer großen Abrissparty am Freitagabend, aber auch zwei Gottesdiensten am Pfingstsonntag und Pfingstmontag verabschiedeten sich Pfarrer Jan Busse und seine Gemeinde nach fast 51 Jahren von einem Raum, mit dem laut Busse einige Gemeindemitglieder "viele ganz persönliche Erlebnisse verbinden".

Heiße Musik, die von einem DJ aufgelegt wurde und zum Tanzen animierte, aber auch eine kleine Malaktion an der Stelle, wo sonst der Altar steht und an der sich einige Gemeindemitglieder beteiligten, sorgten während der Abrissparty für reichlich Unterhaltung. "Wir veranstalten jedes Jahr solch ein Fest, aber diesmal geht es um die Verabschiedung des alten Gemeinderaums", sagte Busse. "Ich bin jedes Mal der letzte, der geht. Vor vier Uhr morgens werde ich nicht nach Hause kommen", sagte der gut gelaunte Gemeindepfarrer. Viel Arbeit liege hinter ihm und seiner Gemeinde. Denn es ist laut Busse nicht so ganz einfach gewesen, die erforderlichen finanziellen Mittel für den Umbau zusammen zu bekommen.

Ob Konzerte oder Lesungen - vieles was in den vergangenen zwei Jahren von der Evangelischen Kirchengemeinde Menden und Meindorf veranstaltet wurde, kam dem Umbau des Gemeinderaumes zu Gute. Da jede Evangelische Kirchengemeinde laut Busse finanziell eigenverantwortlich ist, musste seine Gemeinde sich einiges einfallen lassen, um die Summe von 120 000 Euro zusammenzubekommen.

"Wir hatten aber reichlich Unterstützung von unseren 3200 Gemeindemitgliedern und sogar zwei Großspender, die sich mit jeweils 5000 Euro an unserem so genannten Kirchen(t)raum beteiligten", freut sich Busse. Zwei Monate sei er außerdem in seiner Gemeinde von Haus zu Haus gegangen, um weitere Spenden zu sammeln. "Es hat Zeiten gegeben, da dachten wir schon, dass wir es nicht schaffen, aber jetzt haben wir endlich das nötige Geld zusammen und der Umbau kann starten", sagte Busse und wirkte dabei entspannt und zufrieden.

Arbeiten sollen im November abgeschlossen sein

Am gestrigen Montag fand in dem alten Gemeinderaum der letzte Gottesdienst statt, bei dem auch ein Paar diamantene Hochzeit feierte. Um dann begann die große Räumaktion. Auch das Kreuz hinter dem Altar werde abgehangen, in ein Tuch eingeschlagen und sicher verstaut. Am heutigen Dienstag startet dann der Umbau zunächst mit dem Abbau der Orgel durch einen Orgelbauer. Dann sollen der Boden und die alte Holzdecke des Raumes komplett entfernt und erneuert werden. Zudem wird der Raum eine neue LED-Lichtanlage erhalten.

"Anfang November wird alles fertig sein", so Busse. Bis dahin werden die Gottesdienste der Gemeinde in Meindorf abgehalten. "Die dortige katholische Kirchengemeinde hat uns freundlicherweise ihre Kapelle zur Verfügung gestellt." Wichtig sei ihm die gottesdienstliche Verabschiedung von einem Gemeinderaum, mit dem viele Menschen so viel verbinden. "Ich bin jedenfalls froh, dass unser Traum vom neuen Kirchenraum nun tatsächlich in Erfüllung geht", sagte Busse.

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