20 Jahre Augustiner Jugendeinrichtung Das " Hotti" macht Spaß

SANKT AUGUSTIN · 1995 fing alles an, ganz klein, mit einem Plakat, das provokativ nach einem offenen Raum für Jugendliche verlangte. Und nun feiert das Jugendzentrum "Hotti" in Sankt Augustin 20-jähriges Bestehen.

 Immer noch beliebt: Auch im Jugendzentrum "Hotti" in Menden findet der Kicker bei den Jungen und Mädchen Zuspruch.

Immer noch beliebt: Auch im Jugendzentrum "Hotti" in Menden findet der Kicker bei den Jungen und Mädchen Zuspruch.

Foto: Arndt

Unter dem Namen "HOT" - halboffene Tür - und der Trägerschaft der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg wurde das Jugendzentrum am 13. September 1995 in Menden gegründet. Bereits eine Woche nach der Gründung etablierten die ersten Besucher den Namen "Hotti".

Und das zeichnet das Jugendzentrum bis heute aus, weiß Leiter Jörg Kourkoulos: "Wir orientieren uns immer an den Kindern und Jugendlichen, die herkommen, und gehen auf ihre Wünsche ein." Kourkoulos ist seit der Gründung des Jugendzentrums mit dabei und fest angestellter Leiter, seit die Katholische Kirchengemeinde Sankt Augustinus Menden 1997 die Trägerschaft übernahm.

Seither wurde im "Hotti" viel entwickelt und viel erlebt. "Wir sind nie stehengeblieben, sondern haben uns räumlich und inhaltlich ausgeweitet", so der Leiter. Heute gibt es in Sankt Augustin drei "Hotti"-Einrichtungen: in Menden, Meindorf und Birlinghoven.

Das Tiergarten-Projekt war 1999 das erste Großprojekt, das das Team auf Wunsch der Kinder in Angriff nahm. Heute, 16 Jahre später, hoppelt bereits die dritte Generation Kaninchen durch den Garten hinter dem Jugendheim Sankt Augustinus (JuHeiSA) in der Kirchstraße 6a in Menden.

Und auch ein paar Hühner sind inzwischen eingezogen. Die Tiere haben hier reichlich Auslauf, aber auch ein eigenes Häuschen, wo sie sich in ihr Gehege zurückziehen können. Jeden Tag, wenn das Jugendzentrum geöffnet hat, werden sie von der Projektgruppe Tiergarten umsorgt. Wenn es geschlossen ist, kümmert sich Mitarbeiterin Joana Ollesch, die das Projekt leitet, um die Tiere.

Der Tiergarten erfüllt das Jugendzentrum mit einigem Stolz, denn es ist die einzige Einrichtung in der Gegend, die Tiere hält. Das Ziel des Projekts, "den Kindern beizubringen, dass Tiere Lebewesen sind, die Beachtung und Fürsorge brauchen", wird bisher erfolgreich umgesetzt.

Neben diesem und anderen Großprojekten, wie dem aktuellen Medienprojekt in Zusammenarbeit mit der Städtischen Gesamtschule Menden, gibt es im "Hotti" auch stets ein spielerisches, musisches und kulinarisches Tagesprogramm sowie ein wöchentliches Gruppenangebot.

Hierbei ist das aktuelle Fantasyspiel "Tabletop" besonders beliebt. Auch die Theatergruppe "Hotti on Stage" feiert bereits seit elf Jahren große Erfolge und füllt die Aula in Menden mit bis zu 1000 Zuschauern. In diesem Jahr studiert die Gruppe den Klassiker "Robin Hood" ein.

Auch die Flüchtlingsarbeit spielt im Jugendzentrum "Hotti" eine große Rolle. "Hier in Menden ist der Kontakt zu Flüchtlingskindern noch nicht so groß, aber in Meindorf ist die Situation familiärer", berichtet Kourkoulos. Dort bietet sein Kollege Janis Weise aktuell jeden Tag eine kostenfreie Stunde Hausaufgabenbetreuung für Flüchtlingskinder an.

Bei dem vielseitigen Engagement der "Hotti"-Jugendzentren in Sankt Augustin ist es kaum möglich, alles Nennenswerte aufzuzählen. Die Resonanz zeigt Kourkoulos und seinem Team, dass sie ihren Job immer noch gut machen. "Trotz der Einführung der Ganztagsschule kommen täglich viele Kinder und Jugendliche her, um ihre Freizeit hier zu verbringen.

Ferienangebote und Spieltage sind online innerhalb weniger Tage ausgebucht", so Kourkoulos. Ermöglicht werden die abwechslungsreichen Aktionen dank einer stabilen Finanzierung durch die Stadt Sankt Augustin, das Erzbistum Köln und die katholische Kirchengemeinde Sankt Augustinus sowie den "Hotti"-Förderverein".

Das lässt die Mitarbeiter des Jugendzentrums in eine weiterhin erfolgreiche und spannende Zukunft blicken. Eine große Jubiläumsfeier ist jedoch nicht geplant, denn: "Von mehreren kleinen Aktionen haben die Kinder mehr als von einem großen Fest", findet Kourkoulos und bleibt damit dem Fokus auf die Besucher von "Hotti" treu.

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