Neue Gesamtschule in Rheinbach "Ein prachtvolles, gesundes Kind"

RHEINBACH · Am 20. August war die Rheinbacher Gesamtschule mit 161 Schülern gestartet. Rund hundert Tage später, am vergangenen Samstag, lud die Schule zur offiziellen Gründungsfeier mit einem Tag der Offenen Tür ein.

 Neue Schule (von links): Bruno Schmidt, Maria Dorn, Elke Dietrich-Rein, Claus Wehage, Dorothee Seifert und Raphael Knauber.

Neue Schule (von links): Bruno Schmidt, Maria Dorn, Elke Dietrich-Rein, Claus Wehage, Dorothee Seifert und Raphael Knauber.

Foto: Wolfgang Henry

Eine "schwere Geburt" sei die Gründung gewesen, sagte die kommissarische stellvertretende Schulleiterin Dorothee Seifert. Zu Gast waren Schüler, Eltern, Lehrer sowie Vertreter von Verwaltung und Politik der beteiligten Kommunen Rheinbach und Alfter, angeführt von Rheinbachs Vize-Bürgermeister Claus Wehage und Alfters Vize-Bürgermeister Bruno Schmidt. "Aber es ist ein prachtvolles, gesundes Kind geworden, das wir heute offiziell aus der Taufe heben", blieb sie im Bild.

Dass Schüler und Lehrerkollegium in den ersten Monaten über das schulfachliche Pensum hinaus einiges auf die Beine gestellt hatten, zeigten sie bei einer Reihe von Vorführungen. So trug der Chor unter der Leitung von Thomas Michels den "Fünfer Song" mit dem Text "Denn wir sind die neuen Fünfer, wir freuen uns auf unsere Schule, das wird 'ne coole Schule für alle sein" vor, zudem stellte die Klasse 5.1 den "Gebärdensong" vor.

Maria Dorn, Schulfachliche Dezernentin bei der Kölner Bezirksregierung betonte in ihrer Gratulation, dass man mit Schulleiterin Elke Dietrich-Rein und ihrer kommissarischen Stellvertreterin Dorothee Seifert eine gute Wahl getroffen habe, was der Applaus unterstrich. Dem gesamten Kollegium sei es ein großes Anliegen, mit viel Sachverstand und viel Herz eine gute Schule aufzubauen entsprechend dem Motto "Unsere Schule - eine Schule für alle". Das nimmt auch das neue bunte Schullogo auf, das federführend von Lehrer Matthias Roßhoff gemeinsam mit dem Kollegium entwickelt und vorgestellt wurde.

Dietrich-Rein, die einem zurzeit noch 16-köpfigen Kollegium vorsteht, dankte allen Beteiligten für die Unterstützung auf dem Weg zur Realisierung sowie während der ersten drei Monate des Schulbetriebs; der Dank galt aber auch der Hauptschule, die bis zum Auslaufen im selben Gebäude weitergeführt wird sowie den Mitarbeitern des Schulgebäudes.

Die neue Gesamtschule wolle eine Schule für alle Kinder sein, eine Schule des längeren gemeinsamen Lernens, die alle mitnimmt, unabhängig von seinen körperlichen und geistigen Voraussetzungen. Getreu dem Pestalozzi-Prinzip "Lernen mit Kopf, Herz und Hand" wolle die Schule nicht nur Fachwissen vermitteln, sondern auch Eigenverantwortung, Beziehungs-, Sozial- und Teamkompetenz.

Schließlich solle jedes Kind den bestmöglichen Abschluss erreichen und gut auf das Leben nach der Schule vorbereitet sein. Dazu gehöre auch eine individuelle und intensive Berufsorientierung in Kooperation mit Betrieben. Auch Vernetzungen mit verschiedenen Einrichtungen, Initiativen und Vereinen sollen den Schülern ermöglichen, die individuellen Fähigkeiten zu erkennen und auszubilden. Eine Feuerwehr-AG besteht bereits.

Rheinbachs Vize-Bürgermeister Claus Wehage erinnerte bei der Feier daran, dass neben sinkenden Schülerzahlen und einer gleichzeitig landesweit schwindenden Akzeptanz der Hauptschule vor allem ein stark verändertes Schulwahlverhalten der Eltern zur Gründung der Gesamtschule als neuer Schulform in Rheinbach geführt habe. Nun sei die Tür für eine erfolgreiche Zukunft ein wenig geöffnet, sie ganz aufzustoßen, bedeute Arbeit und Leistung von Schülerschaft, Lehrerkollegium, Eltern und der Stadt. Zu Glück und Erfolg gehöre, dass man sich durchbeiße. Wehages Wunsch: "Der Herrgott gebe Ihnen ein starkes Gebiss!"

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