SPD Rheinbach Danz könnte große Deters folgen

RHEINBACH · Nach sieben Jahren im Amt legt der Jurist und derzeitige Büroleiter des SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann den Vorsitz nieder. Heute Nachfolger sucht die Partei einen Nachfolger für den scheidenden Ortsvereinschef.

 Als Rheinbacher SPD-Chef kandidiert Dietmar Danz. FOTO: SPD

Als Rheinbacher SPD-Chef kandidiert Dietmar Danz. FOTO: SPD

Mit einem nicht endenwollenden Zitat des Philosophen Immanuel Kant aus "Passender Trost und Ansporn in unseren so kriegerischen Zeiten" aus dem Jahr 1795 garniert Rheinbachs SPD-Chef Folke große Deters einen Brief an seine Genossen, der ihm sicherlich nicht leicht gefallen ist. In dem gestern veröffentlichten Schreiben gibt der 32-Jährige kund, dass er heute bei der Mitgliederversammlung der Sozialdemokraten den Vorsitz des Rheinbacher Ortsvereins abgibt.

Nach sieben Jahren im Amt legt der Jurist und derzeitige Büroleiter des SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann den Vorsitz nieder, da er seit der Kommunalwahl im Mai dieses Jahres eine Vielzahl neuer Aufgaben übernommen habe. So zog große Deters in den Kreistag ein und übernahm den stellvertretenden Fraktionsvorsitz sowie das, wie er selbst sagt, interessante, aber arbeitsreiche Amt des Geschäftsführers. Außerdem ist er seit März Chef der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen NRW. Auch dieses ehrenamtliche Engagement sei mit einer Vielzahl von Terminen verbunden, schreibt der zweifache Landtagskandidat seiner Partei an die Rheinbacher Parteifreunde. Nicht zuletzt engagiere er sich in der Rhein-Sieg-SPD als Vizekreischef und behalte sein Mandat im Stadtrat.

Der Zeitpunkt für einen Wechsel sei durchaus passend - nach der für die Sozialdemokraten erfolgreich gestalteten Kommunalwahl, findet große Deters. "Mit einem Zuwachs von sieben Prozentpunkten liegen wir deutlich über dem Landestrend und auch deutlich über dem Trend im Rhein-Sieg-Kreis", erklärt der scheidende Ortsvereinschef. Sichtbares Zeichen einer verbesserten politischen Position sei die Wahl von Kalle Kerstholt zum Vizebürgermeister. "Notwendig und überfällig ist, dass wir wieder an der Stadtspitze vertreten sind." Ein Ziel habe die Partei freilich verfehlt, räumt große Deters ein. "Wir wollten die schwarz-gelbe Mehrheit in Rheinbach brechen." Nun beginne "eine lange Phase, in der wir Zeit haben, uns für dieses Ziel neu zu sortieren".

Nach einem möglichen Nachfolgekandidaten muss der 32-Jährige nicht lange suchen. "Ich halte Dietmar Danz für die geeignete Person, das Amt des Ortsvereinsvorsitzenden auszufüllen", schildert große Deters, fügt aber rasch hinzu, dass dies "nicht mehr als ein Vorschlag" sei. Der 63 Jahre alte Verwaltungsdirektor und Betriebsleiter eines kommunalen Eigenbetriebs habe sich als Bürgermeisterkandidat im Kommunalwahlkampf "erhebliche Verdienste um den Ortsverein" erworben. Zwei Monate unbezahlten Urlaub nahm der Kandidat, um sich etwa mit einer Fülle von Hausbesuchen bekannt zu machen. Aufgrund seiner politischen Erfahrung sei Danz die geeignete Person, den Prozess des Neuaufbaus im Hinblick auf die Kommunalwahl 2020 zu moderieren und zu begleiten.

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Die Rheinbacher Genossen treffen sich heute, 19.30 Uhr, zur Mitgliederversammlung im Hotel "Haus Streng", Martinstraße 14.

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