Hausmann-Gelände in Rheidt Vom Möbelhaus zum Wohnparadies

Niederkassel · Als "Schandfleck" bezeichnet SPD-Ratsmitglied Helmut Plum das Gelände an der Oberstraße, wo sich derzeit noch das leerstehende Möbelhaus Hausmann befindet. Doch dieser Schandfleck soll bald verschwinden.

Die Baugesellschaft NCC Deutschland interessiert sich für das Grundstück und will dort Ein- und Mehrfamilienhäuser bauen. Jetzt wurde das Vorhaben im städtischen Planungsausschuss vorgestellt.

"Entstehen sollen auf dem Gelände Doppel- und Einzelhäuser, zwei- bis dreistöckige Stadthäuser und zwei Geschosswohnhäuser mit insgesamt 22 Wohneinheiten", erklärte Ralf Thielecke von der städtebaulichen Arbeitsgemeinschaft, die die Planungen vorstellte. Die NCC hat bereits einige Doppelhäuser in der Gartenstraße in Mondorf gebaut, ist in Niederkassel also nicht unbekannt.

In der Sitzung ging es darum, den Bebauungsplan für eine entsprechende Wohnsiedlung zu ändern. "Auch wenn wir froh sind, dass es hier jetzt weitergeht, sieht die Verwaltung die Pläne nicht durchweg positiv", betonte der technische Beigeordnete Helmut Esch. Vor allem die von der NCC geplanten Grundstücksgrößen von 160 Quadratmetern bei den Reihenhäusern seien deutlich zu wenig.

"Wir haben sonst mindestens 250 Quadratmeter bei diesen Häusern", sagt auch Marcus Kitz von der CDU. Vor allem die geplante Dichtheit der Bebauung und die geplante Dreigeschossigkeit auf der Seite der Straße "Am Feldchen" störe ihn und seine Partei.

Helmut Plum kritisierte neben der Dichtheit vor allem den entstehenden Parkdruck. "Aufgrund der wenigen Parkplätze könnte die Nachbarschaft darunter leiden", so das SPD-Ratsmitglied. Die Pläne gehen jetzt noch einmal in die Fraktionen. Bisher sieht der Bebauungsplan ausschließlich einen Möbelhandel vor.

Dass der Plan in ein allgemeines Wohngebiet geändert wird, scheint jedoch sicher zu sein. Klar ist jedoch auch, dass aufgrund der Lage und der geplanten Bebauung dort kein preiswerter Wohnraum entsteht. "Wir werden jetzt erst einmal das Verfahren eröffnen, an dem sich auch die Nachbarn intensiv beteiligen können", sagte Esch.

Betroffene werden von der Stadt rechtzeitig informiert, die Pläne noch überarbeitet. Klar stellte Esch noch einmal, dass auf dem Parkplatz an der Oberstraße kein Funkmast installiert wird. "Es gab diesen Antrag, den wir aber sofort abgelehnt haben", so der Beigeordnete.

Richtig sei, dass Vodafone bis 2020 eine Funkantenne auf dem Möbelhaus betreiben darf. "NCC hat sich bereit erklärt, diese zu übernehmen und auf einem Dach anzubringen", so Esch. In der Bauzeit würde diese dann auf einem mobilen Kran angebracht werden. "Einen Funkmast wird es aber nicht geben."

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