SC Altendorf-Ersdorf Verein in Finanznot

MECKENHEIM/ALTENDORF-ERSDORF · Mit einem Hilferuf wandte sich am Mittwoch Johannes Schoenenberg, Vorsitzender des SC Altendorf-Ersdorf 1921 e.V., im Rahmen der Einwohnerfragestunde an die Mitglieder des Hauptausschusses der Stadt Meckenheim. Sein Verein sei durch unerwartete Mehrkosten beim Bau des neuen Kunstrasenplatzes in Ersdorf in einen Engpass geraten.

 Unerwartete Mehrkosten hat der Bau des Kunstrasenplatzes aufgeworfen.

Unerwartete Mehrkosten hat der Bau des Kunstrasenplatzes aufgeworfen.

Foto: Wolfgang Henry

"Wir können die Arbeiten nicht mehr fortsetzen", sagte Schoenenberg. Nun wolle er wissen, ob die Fraktionen eine Möglichkeit sähen, eine politische Lösung zur Unterstützung zu finden. Er könne die Haltung der Verwaltung nachvollziehen, die im laufenden Haushalt keinen finanziellen Spielraum sehe.

Für eine Regelung sprach sich Hermann-Josef Nöthen (Bürger für Meckenheim) aus, damit "die Jungs nicht auf ihren Kosten sitzenbleiben". Nöthen, der auch Ortsvorsteher von Altendorf ist, betonte, dass der Eigentümer des Sportplatzes die Stadt sei. Auch Brigitte Kuchta (SPD) erklärte, sie wolle den Verein nicht im Regen stehen lassen, nachdem etwas Unvorhergesehenes geschehen sei. Sie schlug vor, das Anliegen vom zuständigen Fachausschuss, dem Ausschuss für Schule, Sport und Kultur, prüfen zu lassen.

Dem stimmten Heribert Brauckmann (FDP) und Joachim Kühlwetter (CDU) zu. Wie Schoenenberg und seine Begleiter nach der Sitzung erläuterten, war auf der Basis von Probebohrungen die Kalkulation der Kosten für die Herstellung des Untergrundes des Platzes erfolgt.

Doch nicht die erwarteten 150 Tonnen Lava, sondern 880 Tonnen des teuren Granulats waren letztendlich benötigt worden. Das habe Mehrkosten von 19.200 Euro zur Folge gehabt, die der Verein getragen hat. Insgesamt 60.000 Euro hatten die Sportler aus ihrer Vereinskasse für das Projekt vorgesehen. Dieser Topf sei nun ausgeschöpft. Eigentlich sei der Betrag für den Bau der Parkfläche und für die obere Zaunanlage eingeplant gewesen, erklärte Schoenenberg das Dilemma. Diese Arbeiten stünden jetzt still. Durch den nicht befestigten Parkplatz leide wegen des vermehrten Eintrags von Schmutz auch der Kunstrasen.

Seit 2010 hat der SC dafür gekämpft, einen Kunstrasenplatz zu bekommen, um für den sportlichen Nachwuchs attraktiv zu bleiben. Die getroffene Vereinbarung mit der Stadt Meckenheim sah vor, dass der Verein neben den 60.000 Euro Bargeld weitere 50.000 Euro in Form von Eigenleistung, insgesamt etwa 4500 Stunden, für das circa 450.000 Euro teure Projekt aufbringt.

Mit dem Bau des neuen Platzes war im Juni letzten Jahres begonnen worden. Im September wurde das Spielfeld eingeweiht. Auf seiner Homepage wirbt der Sportverein durch den Verkauf virtueller Kunstrasen-Quadratmeter um die Unterstützung von Sponsoren: www.sc-altendorf-ersdorf.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort