Neue Routen Mit der Wanderfibel durchs Siebengebirge
SIEBENGEBIRGE · Die Route 66 kennt fast jeder. So viele Routen bietet die Wanderfibel für das Siebengebirge zwar nicht an. Aber immerhin 26 Rundwanderungen durch den Naturpark Siebengebirge und 13 Rheinsteig-Etappen sind in der Publikation der Tourismus Siebengebirge GmbH zusammengefasst.
Abgestimmt sind sie auf die neue Beschilderung des Wegeplans im Siebengebirge (der GA berichtete). Sind erst einmal alle Steine mit den entsprechenden wegweisenden Scheiben aufgestellt, kann sich der Wanderer eigentlich nicht mehr verirren. Ergänzt wird das Angebot der Tourismus Siebengebirge GmbH durch den Führer "Geowanderungen".
Praktisch ist die Wanderfibel: Als Spiralblock lässt sich die Seite mit der ausgewählten Wanderung bequem in der Hand halten. Die obere Seitenhälfte gibt Auskunft über die Wanderung, die untere zeigt sie auf der Karte. Dabei gibt es "Klassiker" wie rund um den Drachenfels oder eine Wanderung vom Kloster Heisterbach durch die Oberdollendorfer Weinberge, aber auch weniger bekannte Strecken durch die kleinen Täler oder das Pleiser Hügelland. Die aufgeführten Routen unterscheiden sich aber auch im "Schwierigkeitsgrad": So sind neben längeren Spaziergängen auch anspruchsvolle Wanderungen verzeichnet.
Im oberen Teil jeder Wanderung werden in der Fibel zunächst die landschaftlichen und kulturellen Höhepunkte der Wanderung vorgestellt. Verzeichnet sind aber auch Länge, Laufzeit und ein Höhenprofil. Die Wegbeschaffenheit gibt Auskunft darüber, ob die Strecke beispielsweise über befestigte Wege verfügt oder ob festes Schuhwerk dringend empfehlenswert ist. Auch auf Bänke, Schutzhütten und Gaststätten entlang der Strecke wird verwiesen, die "Sehenswürdigkeiten am Wegesrand" dienen, so gewünscht, als Anhaltspunkte für eine vertiefende Recherche vor Wanderbeginn. Insgesamt werden in der Fibel 242 Kilometer Rundwanderwege sowie 83 Rheinsteig-Kilometer beleuchtet. Die meisten verlaufen durch den Naturpark und Naturschutzgebiete.
Die Tourismus Siebengebirge GmbH bittet daher in der Fibel die Wanderer explizit, auf den Wegen zu bleiben, um Pflanzen und Tiere zu schützen. Nicht zuletzt aber dient es auch der eigenen Sicherheit, denn mehrere Feuerwehr- und Polizeieinsätze im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass auch das Siebengebirge für Wanderer gefährlich werden kann, wenn sie sich abseits der Wege versteigen oder verletzen.
Die Geowanderungen sind nach dem gleichen Schema wie die Routen in der Wanderfibel aufgebaut. Neben Karte und Wegbeschreibung wird hier allerdings besonderer Wert auf erdgeschichtliche Besonderheiten gelegt. So beschreibt etwa die Tour zum Weilberg die Einblicke, die der stillgelegte Basaltsteinbruch in die Geschichte des Vulkanismus gibt. Für "Fortgeschrittene" empfiehlt sich allerdings eine weiterführende Recherche - für detailreichere Erläuterungen fehlt schlicht der Platz.
Weitere Ziele der Geowanderungen sind zum Beispiel die Ofenkaulen, der Leyberg, aber auch die Erpeler Ley oder die Breite Heide, wo früher Kupfer abgebaut wurde. Noch heute kann man dort dank des Bürgervereins Sankt Joseph Teile der Schächte betreten. Hier, wie an vielen anderen Stellen in dem Heft, werden zusätzliche Informationsstellen - in diesem Fall das Bergbauzimmer im Rheinbreitbacher Heimatmuseum sowie verschiedene Internetadressen - angegeben. Zudem sind auf der Karte Restaurants, Parkplätze und beispielsweise Jugendherbergen aufgeführt.
Weitere Informationen gibt es bei der Tourismus Siebengebirge GmbH, Drachenfelsstraße 51, 53639 Königswinter, Tel. 02223/917711, Internet: www.siebengebirge.com
