Evangelischer Kindergarten Niederdollendorf "Wasser-Kita" geht an den Start

NIEDERDOLLENDORF · Dass Kinder zum Eröffnungsfest eines Kindergartens "Wer will fleißige Handwerker sehen" singen, mag nichts Ungewöhnliches sein, aber in diesem Fall war es gleich doppelt angebracht.

 Leiterin Marion Bornscheid und Geschäftsführer Ulf von Krause vor der neu eröffneten Kita Dollendorf.

Leiterin Marion Bornscheid und Geschäftsführer Ulf von Krause vor der neu eröffneten Kita Dollendorf.

Foto: Frank Homann

Denn in Niederdollendorf hatten sie in der neuen "Evangelischen Kita Dollendorf" am Dornenkreuz schon einmal vor, ein Fest zu feiern. Dann lief ihnen jedoch ein paar Tage nach dem Einzug im Oktober nach einem Starkregen unter anderem die Turnhalle voll Wasser. Marion Bornscheid erinnert sich noch genau, wie sie im Herbst in den Pfützen des Neubaus stand.

Der offizielle Eröffnungstermin wurde also verschoben. "Dass nun drei Monate später alle Schäden behoben sind, macht mich sehr glücklich", resümierte die Leiterin am Freitag.

Immerhin: Der Kindergartenbetrieb konnte in dieser Zeit weiterlaufen. Die Entfeuchter arbeiteten in der Nacht. Wohin hätten die nunmehr 60 Kinder in vier Gruppen mit ihren Kita-Mitarbeitern auch sonst gekonnt?

Im alten Domizil Probsthof ist schließlich nach umfassender Sanierung eine weitere Gruppe mit 20 Kindern untergebracht. Die Entscheidung für einen Neubau hatte seinerzeit schließlich den Sinn und Zweck, die starke Nachfrage im Ort nach Betreuungsbedarf zu decken. Statt ehemals 45 kann die Kita nun fast die doppelte Zahl an Kindern behüten. Zu den damals sechs Erziehern kamen weitere neun hinzu.

Insgesamt arbeiten nun 22 Angestellte an beiden Standorten.

Die Freude nach den Startschwierigkeiten der "Wasser-Kita", so nannte sie deren Geschäftsführer Ulf von Krause nun bei der Eröffnung, war allen anzumerken. Und es ist ja viel gut gelaufen bei diesem Projekt, das als Idee im Jahr 2010 erstmals auftauchte.

Drei Jahre später dann der erste Spatenstich. Mit 13 Monaten Bauzeit und 3,2 Millionen Euro Kosten für Neubau und Gartengestaltung blieben die Kölner Architekten Veronika Vogelsang und Francisco Molina im ausgemachten Rahmen.

Die Aufenthaltsräume, Turnhalle, Versammlungszimmer und ausgestattete Küche seien im Ganzen "nicht nur funktional, sondern darüber hinaus auch originell", eben ein "echtes Schmuckstück", lobte von Krause. Sein Dank richtete sich besonders an die Mitfinanzierer, die Architekten und an die Stadt Königswinter, der das Teilgrundstück des Parks "Villa Sträter" gehörte. Dazu sprach der stellvertretende Bürgermeister Sokrates Theodoridis ein Grußwort: "Es mag Nerven gekostet haben, aber dieser Kindergarten wird uns sicher viel Freude bereiten."

Pfarrerin Anne Kathrin Quaas erinnerte die Zuhörer an den zweiten Teil im Wort Kindergarten: "Der Garten spiegelt die menschliche Sehnsucht nach dem Paradies wider." Dass die Kinder nach ihrer Andacht das Lied "Unser Kindergarten, unsere schöne Welt" sangen und dazu klatschten, passte also. Von Krause entließ sie umsichtig mit den Worten, der Reiz des Neuen dürfte nun verflogen sein.

So ganz stimmte das aber nicht: Der Vorsitzende des Fördervereins Frieda Caron, Dieter Mechlinski, enthüllte vor der Kita noch eine Bronzestatue: Drei Kinder sind darauf zu sehen, die ein Vögelchen streicheln. Es war das zweite Geschenk an diesem Tag. Pfarrerin Quaas hatte Leiterin Bornscheid eine Arche übergeben. Hoffentlich werden sie diese niemals brauchen in Niederdollendorf.

Die Finanzierung

Die neue Kindertagesstätte am Dornenkreuz 1 hat insgesamt 3,2 Millionen Euro gekostet. Sie verfügt neben dem Hochbau auf 800 Quadratmetern Grundfläche auch über eine großzügige Spielwiese. Den überwiegenden Teil der Finanzierung hat der Förderverein Frieda Caron, alleiniger Gesellschafter der neuen Kita und auch der alten am Probsthof, aus Eigenmitteln gestemmt.

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