Baupläne in Niederdollendorf Sumpfweg-Anwohner lehnen Bebauungsplan ab

Niederdollendorf · Die Bürger machen Front gegen die Pläne der Stadt, am Sumpfweg eine neue Wohnbebauung zuzulassen.

Neben der laufenden Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen die geplante Bebauung am Sumpfweg hat sich die Interessengemeinschaft Sumpfweg auch an den Petitionsausschuss des Landtags gewandt. "Statt nur unserer bürgerlichen Ohnmacht zu verfallen, haben wir uns erlaubt, eine Petition an den Landtag zu schreiben, um unserer letztes Stück Rheinauenpark in Königswinter vor der Zerstörung und Zubetonierung zu retten", so die Bürger.

Die Anwohner melden sich gerade jetzt zu Wort, weil in der Stadtratssitzung am Montag, 17. Dezember, der Beschluss über den Erschließungsvertrag im Bereich des Bebauungsplans Sumpfweg Süd auf der Tagesordnung stehen wird. Damit würde der Stadtrat grünes Licht für eine Bebauung geben, nachdem die Verwaltung bereits im Januar die Bauvoranfrage des Investors positiv beschieden hatte.

Der Technische Dezernent Theo Krämer bat gestern um Verständnis dafür, dass er sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt zum Sumpfweg nicht äußern kann. "Wir konnten die Ratsmitglieder bisher noch nicht informieren", so Krämer. Dies würde noch geschehen.

Die Interessengemeinschaft weist darauf hin, dass der städtische Planungs- und Umweltausschuss gerade erst den Entwurf der "Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Festsetzung des Überschwemmungsgebietes des Rheins ... im Regierungsbezirk Köln" zur Kenntnis genommen habe. Dabei werde das Überschwemmungsgebiet erheblich ausgeweitet und grenze nun an die Bundesstraße 42.

Das Plangebiet lag allerdings zuvor schon im Überschwemmungsgebiet. Auch in solchen Gebieten ist in Ausnahmefällen durchaus eine Bebauung zulässig. Zum Beispiel wenn die Hochwasserrückhaltung und der bestehende Hochwasserschutz nicht beeinträchtigt werden, Wasserstand und Abfluss des Hochwassers nicht nachteilig verändert werden und das Vorhaben hochwasserangepasst ausgeführt wird.

Die Interessengemeinschaft geht jedoch davon aus, dass die Anwohner künftig "über die Johannes-Albers-Allee und Hauptstraße von hinten volllaufen" werden. Die Neubebauung werde zum unüberwindbaren "Damm", wenn der Abfluss des Hochwassers zum Rhein nicht mehr möglich sei, weil die Zuwege höher geplant seien als die Hauptstraße und somit höher als die Wohnzimmer der Nachbarn. "Man kann also sagen, die Neubürger wohnen bei Extremhochwasser wie auf einer Hallig und wir Altbürger können in unseren Wohnzimmern im wahrsten Sinne des Wortes versumpfen."

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