Tourismusachse Nord und Nibelungenhalle/Reptilienzoo Stadt Königswinter will Projekte streichen

KÖNIGSWINTER · Unter neuer Flagge kann die Stadt Königswinter auf weitere Fördermittel des Landes NRW für die Neugestaltung der östlichen Drachenfelsstraße, den Bau der Ersatzstraße für den wegfallenden Bahnübergang und die Aufwertung des unteren Eselsweges hoffen.

 Die Nibelungenhalle wurde bereits saniert, allerdings nicht - wie ursprünglich geplant - aus Mitteln der Regionale 2010.

Die Nibelungenhalle wurde bereits saniert, allerdings nicht - wie ursprünglich geplant - aus Mitteln der Regionale 2010.

Foto: Frank Homann

Die Projekte sollen nun im Rahmen eines "Integrierten Handlungskonzeptes" realisiert werden, nachdem die Bezirksregierung signalisiert hat, dass für die Sanierungsgebiete keine weiteren Fördermittel mehr zu erwarten sind.

Die Verwaltung schlägt der Politik in einer Vorlage für die Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am kommenden Donnerstag vor, die beiden Regionale-Projekte Tourismusachse Nord und Nibelungenhalle/Reptilienzoo nicht mehr zu realisieren, weil für sie auch keine Landesförderung mehr bewilligt werde. Hingegen soll das Projekt "Vermittlung von Kulturlandschaft" bis Mitte 2016 umgesetzt werden. Hierfür wurden bereits im letzten Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung aus dem Jahre 2012 Mittel bewilligt. Auch städtische Haushaltsmittel stehen zur Verfügung.

Der Vorschlag, das Projekt "Nibelungenhalle/Reptilienzoo" zu streichen, ist dabei längst von der Realität überholt worden. Ursprünglich hatten Nibelungenhalle und Reptilienzoo im Rahmen der Regionale für drei Millionen Euro saniert werden sollen. Da die Stadt ihren Eigenanteil in Höhe von 900.000 Euro jedoch nicht aufbringen konnte, wurde nur die Halle in den vergangenen beiden Jahren aus Fördermitteln des Bundes, des Landes und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie Mitteln der Eigentümerin für rund 800.000 Euro saniert.

In den Herbstferien sollen noch die zwölf Tierkreiszeichen in die Kuppel gesetzt werden. Die Finanzierung übernehmen Stifter. "Ich bin mit der Saison zufrieden", sagte Eigentümerin Marlies Blumenthal am Montag über die Besucherzahlen im ersten Jahr nach der Sanierung. Nachdem es nicht zum großen Wurf gekommen sei, werde der Reptilienzoo in vielen kleinen Schritten auf Vordermann gebracht. "Ab dem 2. November, wenn der Zoo in der Woche geschlossen ist, werden sechs weitere Terrarien ausgebaut werden."

Endgültig aus der Projektliste gestrichen werden soll die Tourismusachse Nord. Die Politik hatte in der Vergangenheit immer wieder Fakten geschaffen. Der westliche Teil mit Clemens-August-Straße und Bahnhofstraße und der östliche Teil mit Oberweingartenweg und dem Parkplatz am Freibad war in den Haushaltsberatungen immer weiter nach hinten geschoben worden. Hier sind bisher Planungsmittel in Höhe von 105.000 Euro angefallen, bei der Nibelungenhalle und dem Reptilienzoo sind es 65.000 Euro.

Die Verwaltung empfiehlt, die beiden Sanierungsgebiete bis Ende 2016 durch Ratsbeschluss aufzuheben. Ab Januar 2017 sollen dann Ausgleichsbeiträge von den Grundstückseigentümern erhoben werden. Deren Höhe soll auf Basis der durch den Gutachterausschuss des Rhein-Sieg-Kreises zur Verfügung gestellten Daten ermittelt werden.

Integriertes Handlungskonzept für die Altstadt

Die Bezirksregierung hat der Stadt mitgeteilt, dass für die Sanierungsgebiete "Königswinter-Altstadt" und "Königswinter-Drachenfels" nicht mit weiteren Förderbescheiden zu rechnen ist. Darauf weist die Verwaltung in einer Vorlage für den Planungs- und Umweltausschuss hin.

Da die Kölner Behörde jedoch einen Fördermittelbedarf zur Umsetzung weiterer Projekte wie die Umgestaltung der östlichen Drachenfelsstraße inklusive Bahnunterführung und Platzfläche sieht, soll nun über eine andere Art der Förderung nachgedacht werden. Verpflichtende Grundlage zur Gewährung von weiteren Finanzhilfen durch das Land ist die Erarbeitung eines "Integrierten Handlungskonzeptes" (IHK).

Die gleiche Verfahrensweise hat die Stadt auch bei der Ortsentwicklung in Oberpleis gewählt. Dort wurde erst kürzlich ein Entwurf vorgestellt. Die Verwaltung weist darauf hin, dass die Anforderungen an ein IHK denen für einen Masterplan ähneln, nicht aber identisch sind. Der Ausschuss hatte die Verwaltung im Juni beauftragt, einen "Masterplan Altstadt" erstellen zu lassen. Die Verwaltung hat im Zuge der Aufforderung um Angebote für den Masterplanprozess parallel um Angebote für ein IHK gebeten. Diese liegen inzwischen vor. Der Planungsausschuss soll nun über den Auftrag an ein Büro entscheiden.

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