In der Stieldorfer Pfarrkirche Reise der Erinnerung prägte Konzert des MGV "Gemütlichkeit"

STIELDORF · "Erinnern Sie sich noch an die Adventskalender aus ihrer Kindheit?" Für Monsignore Ferdi Vater war das Türchenöffnen damals "beinahe so etwas wie eine heilige Handlung" - mit jedem Türchen rückte man dem Heiligen Abend wieder ein Stückchen näher, und jedes nährte die Hoffnung auf Weihnachtsgeschenke ein wenig mehr.

Eine musikalische Weihnachtsgeschichte erzählt der MGV "Gemütlichkeit" Rauschendorf.

Eine musikalische Weihnachtsgeschichte erzählt der MGV "Gemütlichkeit" Rauschendorf.

Foto: Frank Homann

Wer denkt wohl nicht gerne an diese Zeit zurück? Gelegenheit dazu hatte man beim großen Weihnachtskonzert des Männergesangvereins "Gemütlichkeit" Rauschendorf am Sonntag in der Pfarrkirche in Stieldorf: Die Zuhörer konnten in dem stimmungsvoll illuminierten Gotteshaus nämlich nicht nur in festlicher Adventsmusik schwelgen, sondern waren auch eingeladen, sich auf eine wunderbare Reise der Erinnerung zu begeben - Erinnerungen an das, was Weihnachten ausmacht.

Die 42 Sänger um Chorleiter Ulrich Röttig hatten sich nämlich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um ihr Publikum auf das bevorstehende Christfest einzustimmen: eine musikalische Weihnachtsgeschichte.

In fünf Themenblöcken wurden die Zuhörer musikalisch durch die Adventszeit geführt, beginnend mit dem Öffnen der Türen und damit der Herzen. Es folgte das Erleben Marias mit leisen, stimmungsvollen Liedern und anschließend das Erscheinen der Engel als Boten Gottes.

Der Auftritt der Hirten mit dem "Wiegenlied der Hirten" und dem "Trommellied der Hirten" steigerte sich schließlich bis zur Heiligen Nacht, feierlich intoniert durch den Chor mit der "Hymne an die Nacht" von Ludwig van Beethoven. Und natürlich durfte auch der Bezug zur Heimat nicht fehlen: So endete das Konzert mit dem köllschen Weihnachtslied "De Jlocke vun Kölle", das symbolisch das Weihnachtsfest einläutete.

Passend zu den musikalischen Werken trug Monsignore Vater eigens ausgewählte Texte vor: Mal ließ er die Zuhörer an seinen Erinnerungen teilhaben, wie zum Beispiel an den Adventskalender, mal waren es biblische Passagen, mit denen er das Publikum Schritt für Schritt der Heiligen Nacht näherbrachte.

Zu einem besonderen Klangerlebnis wurde der Konzertabend außerdem durch das Streichquartett des Salon-Ensembles Petersberg unter Leitung von Edgar Zens, das nicht nur den Chor begleitete, sondern auch mit eigenen Beiträgen begeisterte. So ließen die Musiker unter anderem den Winter aus den "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi in die Pfarrkirche einziehen, die ohnehin durch farbig angestrahlte Wände und Säulen eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlte.

Ein Dreivierteljahr hatten sich die Rauschendorfer Sänger auf das nur alle zwei Jahre stattfindende Konzert vorbereitet - viel Einsatz und Mühe, die sich gelohnt haben.

Das Publikum in der Kirche jedenfalls war begeistert und belohnte alle Mitwirkenden mit nicht enden wollendem Applaus. Aus vollem Herzen sangen zum Abschluss alle gemeinsam mit dem Chor das schöne alte Weihnachtslied "Oh du Fröhliche". Und es gab wohl keinen, der danach nicht erfüllt vom Gedanken an das bevorstehende Weihnachtsfest und ein wenig bewegt nach Hause ging.

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