Frühjahrskonzert in der CJD-Aula Bläserfreunde servieren Musik "à la carte"

KÖNIGSWINTER · Mit dem Prélude von Marc Antoine Charpentier als Tischgebet oder Amuse Gueules eröffneten die Bläserfreunde Niederdollendorf am Samstagabend in der Aula der Jugenddorf-Christophorusschule Königswinter ihr erstes Fünf-Gänge-Menü des Frühjahrskonzertes "Musik à la Carte".

 In voller Besetzung traten die Bläserfreunde Niederdollendorf in der CJD-Aula auf. FOTO: FRANK HOMANN

In voller Besetzung traten die Bläserfreunde Niederdollendorf in der CJD-Aula auf. FOTO: FRANK HOMANN

Mit diesem, dem elften Konzert unter der Leitung von "Chefkoch" Dirk Wachtler, servierten sie ihren Gästen, unter diesen der stellvertretende Bürgermeister Sokratis Theodoridis, ein wahrlich perfektes Diner.

"Sie sollten sich mal hier auf die Bühne begeben, um diesen tollen Anblick eines vollen Saales genießen zu können", schwärmte der Vorsitzende des Vereins, Markus Keil, bei der Begrüßung angesichts der enormen Resonanz, auf die das Konzert gestoßen war. Willkommen heißen konnte er unter anderem zahlreiche Vertreter der Ortsvereine sowie befreundeter Musikvereine, Inaktive und Ehemalige der Bläserfreunde und nicht zuletzt die kleinen "Bläserfreunde".

"Giuseppe Verdi hatte 1840 innerhalb kürzester Zeit seinen kleinen Sohn, seine Tochter und seine Frau Margherita verloren und hätte wahrscheinlich nie mehr eine Oper geschrieben, wenn ihm der Impressario der Scala, Merelli, nicht das Textbuch von Temiostocle Solera gegeben hätte", erinnerte Tenorsaxophonistin Heike Schwarz, die schon seit zehn Jahren die Konzerte der Bläserfreunde moderiert. So erfuhren die Zuhörer von ihr die Geschichte von Nebukadnezar, auf Italienisch Nabucco, von seinen Töchtern Fenena und Abigail sowie von der babylonischen Gefangenschaft der Hebräer, bevor die Musiker als "Vorspeise" die Ouvertüre der bekannten Oper "Nabuccodonosor" erklingen ließen.

Weiter ging es mit "Wir Musikanten" des Allgäuers Kurz Gäble und mit dem "Hauptgang", der "Kilkenny Rhapsody" von Kees Vlak, in der der niederländische Komponist nicht nur Melodien, sondern auch das Wesen der Grünen Insel und der Irländer eingefangen hat. Dann bestiegen die Musiker zum Dessert den "Caribbean Clipper" von Luigi di Ghisallo, eines der Pseudonyme von Vlak, um "Unter dem Grillenbanner" von Wilhelm Lindemann mit ihrem Publikum in die Pause zu segeln.

Mit dem "König der Löwen" von Elton John nach einem Arrangement von John Higgins sowie einem Medley mit Hits des Duos "Simon & Garfunkel" eröffneten die Bläserfreunde ihr zweites Menü. Bei diesem servierten sie Melodien von Bert Kämpfert, "die man nie vergisst", um dann schwungvoll mit "Carneval de Paris, Samba de Janeiro und Balada" zur "Samba Time" einzuladen. Mit einem besonderen Schmankerl, einer verrückten Show-Nummer mit klassischen Melodien beendeten die Bläserfreunde ihr musikalisches "Festessen".

Ehrungen

Am Rande des Frühlingskonzerts ehrte der Vorsitzende Markus Keil auch langjährige, aktive Mitglieder. Für erneut zehnjährige Treue zeichnete er Tubaspieler Siegfried Kauert aus, der dem Verein bereits von 1966 bis 1980 angehörte und jetzt wieder seit 2005. Seit 20 Jahren dabei ist Posaunist Egon Vogel, während Trompeter Stephan Wirz sein Silberjubiläum bei den Bläserfreunden feiert.

Mit Heike Schwarz ehrte Keil eine verdiente Musikerin, die vor 40 Jahren als Klarinettistin den Verein verstärkt hatte, bevor sie auf das Tenorsaxophon umstieg. Sein goldenes Jubiläum feierte Hubert Stock, der zwar im Juli 1964 dem Verein beigetreten, aber erst 1965 offiziell aufgenommen worden war. Seine Karriere begann er bei den Bläserfreunden als Trompeter, um kurze Zeit danach auf die Tuba umzusteigen, ehe er dann zum Tenorhorn und schließlich zum "Bariton" überwechselte. Stock, der von Beginn an die beliebten Ausflugsfahrten organisiert hat, war nicht nur als Noten- und Zeugwart, als Schriftführer und Beisitzer im Vorstand des Vereins aktiv, viele Jahre war er auch der geschäftsführende Vorsitzende der Bläserfreunde, die ihm schon 2003 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

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