Historisches Gebäude auf dem Kirchplatz Oberpleis "Alter Zoll" öffnet im September

OBERPLEIS · In rund sechs Wochen wird der Kirchplatz in Oberpleis neu belebt. Dann öffnet der "Alte Zoll" nach rund zehn Jahren Leerstand und 13 Monaten Sanierung als schmuckes Weinlokal mit Außengastronomie.

"In Absprache mit dem Architekten gehen wir von Anfang September aus", sagte Andreas Pätz, Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG), am Freitag. Gerade hatte er sich noch mal ein Bild von den Bauarbeiten in dem Gebäude aus dem frühen bis mittleren 19. Jahrhundert verschafft - in Vertretung des Architekten, der sich zurzeit im Urlaub befindet. Gestern wurden die Fliesen in der Küche verlegt. In den nächsten Tagen wird der große Gastraum ebenfalls gefliest. Dann werden auch die Innenwände fertiggestellt.

Nach einer Auflage der Denkmalbehörde musste zwischen dem Gefache wieder der traditionelle Lehmputz verwendet werden, auch wenn die Wände anschließend gedämmt und verputzt werden. Ab dem 15. August wird die Küche geliefert. Dann steht dem Gastronomiebetrieb nichts mehr im Weg.

Besonders erfreut ist Pätz, dass der Architekt Markus Würker mit seinem Büro von Troisdorf selbst in die Maisonettewohnung im Ober- und Dachgeschoss umziehen wird. "Das ist eine optimale Situation, weil abends keine konkurrierenden Ansprüche zwischen der Gastronomie und einem Mieter entstehen", sagt er.

Für das Architekturbüro hat man sich wegen dessen Erfahrung beim Thema Altbau- und Fachwerksanierung entschieden. Würker hat auch den Bungertshof saniert. Der kalkulierte Kostenrahmen von 420.000 Euro kann laut Pätz ("Wir liegen etwas drüber") nicht ganz eingehalten werden. Eine genaue Summe möchte er noch nicht nennen.

Die WWG hatte das Haus vor zwei Jahren für 80.000 Euro erworben. In der "Entwicklung von Schlüsselimmobilien an strategisch wichtigen Stellen" sieht Pätz eine wesentliche Aufgabe der WWG als Wirtschaftsförderer. "Wir müssen eben nicht wie ein privater Investor sechs Prozent Rendite erzielen", sagt er. Der Aufsichtsrat habe als Ziel "eine schwarze Null" ausgegeben. "Ich bin zuversichtlich, dass wir das erreichen werde", so Pätz.

Der "Alte Zoll" ist aus Sicht der WWG ein "kleiner Mosaikstein" der erhofften Belebung des Kirchplatzes und des umliegenden Oberpleiser Ortskerns. Die Treppe zwischen Kirchplatz und Busbahnhof ist bereits fertiggestellt. Der große Wurf, die Umgestaltung des Kirchplatzes selbst und vielleicht sogar die Einbeziehung des Kirchengeländes von Sankt Pankratius, soll in den kommenden Jahren gelingen.

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