Recherche im Kreisarchiv "Wo wir alle herkommen"

HENNEF · Fünftklässler der Gesamtschule Meiersheide erforschen die Geschichte ihrer Heimat. Im Zuge einer seit September 2013 bestehenden Bildungspartnerschaft mit dem Kreisarchiv Siegburg durften sie im Kreisarchiv recherchieren.

 Stolz auf das Ergebnis ihrer Recherchen: Die Fünftklässler mit Lehrern und Vertretern des Kreisarchivs Siegburg.

Stolz auf das Ergebnis ihrer Recherchen: Die Fünftklässler mit Lehrern und Vertretern des Kreisarchivs Siegburg.

Foto: Holger Arndt

Daniela Rodrigues (12) und Lara Herres (11) war die Aufregung anzumerken. Die beiden Mädchen der 5c der Gesamtschule Meiersheide konnten es kaum erwarten, von Kreisarchivarin Claudia Arndt ein Buch in Empfang zu nehmen. Das Besondere daran: Sie selbst haben zusammen mit ihren Klassenkameraden daran mitgewirkt. Ebenso die Kinder aus der 5e, die natürlich ihr eigenes Buch veröffentlicht haben.

Das Projekt der 60 Mädchen und Jungen wurde von ihrer Gesellschaftslehrerin, Christiane Liedtke, initiiert, die auch den Kontakt zu Claudia Arndt hergestellt hatte. Im Februar dieses Jahres stöberten die Klassen, aufgeteilt in verschiedene Teams, im Kreisarchiv in alten Unterlagen, Dokumenten, historischen Ansichten und Fotografien, die von Arndt und ihrem Team in Arbeitsmappen vorbereitet worden waren.

Entstanden sind daraus die Bücher unter dem jeweiligen Titel "Wo wir alle herkommen". Im ersten Teil erzählen die Kinder ihre eigene Herkunftsgeschichte, im zweiten Teil stellen sie die Ergebnisse ihrer Archiv-Recherchen mit zahlreichen Abbildungen und Texten dar. Claudia Arndt und ihre Mitarbeiterin Claudia Hess zeigten sich bei einer kleinen Feierstunde in der Mehrzweckhalle der Schule begeistert vom Engagement der kleinen Forscher.

Sie seien zunächst skeptisch gewesen, weil die Schüler noch so jung sind. Diese waren aber "den ganzen Tag beschäftigt, neugierig und haben immer wieder Neues entdeckt", so Arndt und Hess. Lob gab es von Landrat Frithjof Kühn, der ebenfalls zur Buchvorstellung gekommen war. Er dankte den Kindern für ihr Studium von Original-Quellen, statt sich mit Sekundärliteratur zufrieden zu geben.

"Damit habt ihr einen echten Blick in die Vergangenheit geworfen", so Kühn und betonte, wie wichtig das sei: "Man kann nur glauben, was man selbst gesehen hat", das wäre "unabdingbar für jede Forschung", fuhr er fort. Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke stellte in seiner Rede fest, dass die Beschäftigung mit der eigenen Herkunft zur Persönlichkeitsentwicklung gehöre.

Michael Habersack und Claudia Kauertz vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, das auf Antrag der Kreisarchivarin Fördermittel zur Realisierung der Bücher bewilligt hatte, erklärten die Gründe dafür. Das Projekt überzeuge, "weil es mit der Identität und dem Alltag der Schüler selbst zu tun hat, die dazu authentische Quellen genutzt haben", sagte Habersack, der hofft, dass sich an anderen Schulen in NRW "viele Nachahmer finden."

Auf diese Worte konnte auch Schulleiter Wolfgang Pelz stolz sein, der ebenfalls beeindruckt von der Leistung "seiner" Schüler war.

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