Ortseingang von Bröl Ratsbeschluss: Kein großer Discounter auf Felder-Areal
HENNEF · Die Tore sind bereits seit neun Monaten geschlossen, das Möbelhaus Felder wirkt verwaist. Die Betreiber beabsichtigten Anfang des Jahres, statt der bisherigen Ausstellung und dem Verkauf von Möbeln auf der Fläche Fachmärkte einzurichten und einen Teil der Gebäude abzureißen.
Der Stadt lag Anfang des Jahres ein Antrag auf Vorbescheid für eine Nutzungsänderung vor. Per Dringlichkeitsentscheidung entschied der Ausschuss für Umweltschutz, Dorfgestaltung und Denkmalschutz im Februar, eine zweijährige Veränderungssperre einzurichten.
Jetzt beschloss der Ausschuss für Dorfgestaltung und Denkmalschutz mehrheitlich bei fünf Gegenstimmen der SPD sowie zwei Enthaltungen (SPD und Linke), die erste Änderung des Bebauungsplanes, die eine Erweiterung des zu beplanenden Gebietes um die heute als Baustoffhandel genutzte Fläche vorsieht.
Als eingeschränktes Gewerbegebiet können dort nun keine großen Discounter mehr entstehen, die dem bereits bestehenden Einzelhandel in Hennef Konkurrenz machen, sondern nur noch Läden mit einer Nutzfläche von bis zu 800 Quadratmetern.
Die bisherigen Pläne des Betreibers des Möbelhauses, auf dem Gelände einen 799 Quadratmeter großen Fachmarkt sowie einen weiteren Fachmarkt mit einer Größe von 620 Quadratmetern einzurichten, wären laut Stadtverwaltung durchaus genehmigungsfähig. Das Vorhaben eines mehr als 1800 Quadratmeter großen Fachmarktes inklusive Gastronomie erfülle laut Verwaltung allerdings die Kriterien der "Großflächigkeit" und müsse abgelehnt werden, da derartige Betriebe nur in Kerngebieten sowie in eigens dafür festgesetzten Sondergebieten zulässig seien.
In einem eingeschränkten Gewerbegebiet sind in Zukunft nur noch kleinere Verkaufsflächen möglich. Damit wolle man auch dem Einzelhandelskonzept Rechnung tragen, das vor geraumer Zeit vom Rat verabschiedet worden war. "An diesen Beschluss haben wir uns zu halten. Der ist bindend", sagte Hans-Peter Höhner (CDU).
"Wir sollten uns aufgrund des Einzelhandelskonzeptes kein Denkverbot erteilen", riet Sozialdemokrat Björn Golombek mit Blick auf die Nahversorgung in Bröl. Laut Dominique Müller-Grote, Sprecher der Stadt Hennef, schließt eine Umwandlung der Fläche in ein eingeschränktes Gewerbegebiet die Ansiedlung von einem kleineren Einkaufsmarkt nicht aus.
