Flüchtlingsunterkünfte in Hennef Paten sollen das Einleben erleichtern

HENNEF · Die Verwaltung präsentiert am Dienstag, 23. Februar 2015, ihre Maßnahmen für Flüchtlinge und Asylbewerber. Demnächst bekommt Hennef weitere 22 Asylbewerber zugewiesen. Aus diesem Grund mietet die Verwaltung in Kürze zwei weitere Häuser an.

 Für 22 Flüchtlinge mietet die Stadt Hennef demnächst zwei weitere Häuser an. FOTO: DPA

Für 22 Flüchtlinge mietet die Stadt Hennef demnächst zwei weitere Häuser an. FOTO: DPA

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Wie jede andere Kommune des Kreises muss sich auch Hennef mit den steigenden Zahlen von Flüchtlingen und Asylbewerbern auseinandersetzen. Die Hennefer Sozialdemokraten haben diesbezüglich einen Antrag gestellt. Darin beantragen sie die Erarbeitung eines gesamtheitlichen Hennefer Zukunftskonzeptes für Flüchtlinge und Asylbewerber.

"All diese Bemühungen müssen gebündelt werden, um im Sinne einer gelebten Willkommenskultur wirkungsvoll und effektiv zu sein." Das schreiben Norbert Spanier, Fraktionsvorsitzender der Hennefer SPD, sowie die sozialdemokratische Ausschussvorsitzende Edelgard Deisenroth-Specht und SPD Ratsmitglied Veronika Herchenbach-Herweg in ihrem Antrag.

Am Dienstag, 23 Februar, werden die Mitglieder des Ausschusses für Generationen, Soziales und Integration sich mit diesem Antrag beschäftigen.

Da es sich um vielfältige und umfangreiche Maßnahmen handelt, mit der die Stadt sich dieses wichtigen Themas bereits seit geraumer Zeit annimmt, hält die Verwaltung ein gesamtheitliches Konzept, wie es von der SPD beantragt wurde, nicht für erforderlich.

So lautet auch der Beschlussvorschlag, der am Dienstag zur Abstimmung steht. Laut Stadtjustiziar Michael Walter seien solche Konzepte durchaus für Kommunen sinnvoll, bei denen eine institutionalisierte und vernetzte Zusammenarbeit im Bereich der interkulturellen Förderung bislang nicht oder nur ansatzweise existiere. Das sei laut Walter in Hennef nicht der Fall. "Die interkulturelle Arbeit ist seit der Gründung des 'Interkults' (interkulturelle Beratungs- und Begegnungsstätte der Stadt Hennef für Einheimische und Zugewanderte, Anm. d. Red.) ständig aufgebaut worden."

Gelebte Willkommenskultur

Zudem gebe es einen fortwährenden Dialog zwischen den sozialtätigen Vereinen, der Wohnungswirtschaft, den Kirchen sowie sonstigen Verbänden und den internen städtischen Dienststellen, die sich mit interkulturellen und Migrationsfragen auseinander setzen. Am 10. Februar hätte es laut Walter beispielsweise eine seit längerem geplante Gesprächsrunde zum Thema Flüchtlinge und Asylbewerber gegeben.

Laut Verwaltung sei der bisherige Maßnahmenkatalog durchaus umfangreich. Die Stadt bietet ihn im Sinne einer gelebten Willkommenskultur für derzeit insgesamt 201 Asylbewerber und Flüchtlinge in Hennef an. Die Stadt habe derzeit 33 Wohnungen und drei Häuser für Flüchtlinge und Asylbewerber angemietet, so die Verwaltung.

25 Personen seien momentan im Wohnheim an der Wippenhohner Straße untergebracht. Da die Stadt laut Verteilerschlüssel der Bezirksregierung Arnsberg demnächst weitere 22 Asylbewerber zugewiesen bekommt, werde die Verwaltung in Kürze zwei weitere Häuser anmieten. Mit einer dezentralen Unterbringung würden laut Stadt die ersten Grundsteine für eine gelingende Integration gelegt.

Das Sozialamt bildet Integrationspaten aus, die Flüchtlingen und Asylbewerbern bei Behördengängen, aber auch bei Arztbesuchen und Einkäufen helfen. Das Sozialamt ist zudem mit Institutionen wie dem Kinderschutzbund, aber auch den Kleiderstuben, den Kirchen und dem Jugendamt eng vernetzt. Angeboten werden Sprachprogramme für Erwachsene, die von ehrenamtlichen Lehrkräften im 'Interkult' durchgeführt werden, und Sprachförderungsprogramme in den Kindertageseinrichtungen und Schulen.

An den Grundschulen in Uckerath, Happerschoß, Hanftalstraße und Söven gebe es laut Walter bereits Einzelsprachintegration, für die Gemeinschaftsgrundschule Gartenstraße sei die Einrichtung einer internationalen Förderklasse beantragt. "Nach jetziger Bewertung reichen diese Maßnahmen aus, um Asylbewerbern und Flüchtlingen in Hennef einen Zukunftsstart zu ermöglichen", sagte Walter. Heute präsentiert die Verwaltung den Maßnahmenkatalog dem Sozialausschuss.

Der Ausschuss für Generationen, Soziales und Integration tagt am 23. Februar, ab 17 Uhr, Saal Hennef, öffentlich.

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