Grüne in Hennef Partei verweigert Hauser endgültig die Mitgliedschaft

HENNEF · Die Hennefer Grünen haben sich auf einer Mitgliederversammlung dagegen ausgesprochen, Andrea Hauser als Mitglied aufzunehmen. In geheimer Abstimmung votierten neun von zwölf Mitgliedern gegen den Aufnahmeantrag. Es gab eine Ja-Stimme, zwei Grüne enthielten sich.

 Bei der Mitgliederversammlung: Andrea Hauser trägt sich in die Anwesenheitsliste ein. Im Hintergrund: Christina Schramm und Gerd Hasselberg von den Grünen.

Bei der Mitgliederversammlung: Andrea Hauser trägt sich in die Anwesenheitsliste ein. Im Hintergrund: Christina Schramm und Gerd Hasselberg von den Grünen.

Foto: Eisner

Vorausgegangen war dem Votum eine neuerliche Diskussion. Der Vorsitzende der Hennefer Grünen, Detlev Fiedrich, erklärte sich in der Angelegenheit für befangen, so dass der Fraktionsvorsitzende Matthias Ecke zum Versammlungsleiter gewählt wurde.

Fiedrich ließ allerdings vorher noch die Geschichte rund um Hausers Aufnahmeantrag Revue passieren: Am 24. Januar sei der Aufnahmeantrag, den Andrea Hauser bereits am 12. Januar gestellt hatte, in Hennef eingegangen. Da der Ortsverband zu diesem Zeitpunkt viel um die Ohren gehabt habe, sei kein Termin für die Bearbeitung gefunden worden. "Wir sind allerdings auch nicht verpflichtet, eine Frist einzuhalten", sagte Fiedrich.

Der im Januar von den Grünen gefällte Beschluss, vor der Kommunalwahl keine neuen Mitglieder aufzunehmen, erwies sich rasch als hinfällig, da er rechtlich nicht gedeckt war. Nachdem Hauser den Vorgang öffentlich gemacht hatte, wurde sie von den Grünen am 6. März zu einem Gespräch eingeladen.

Wenig später ließen sie ihr schriftlich die Ablehnung ihres Mitgliedsantrages zukommen. Hauser, Hennefer Journalistin und Assistentin der Kreistagsfraktion der Grünen, widersprach schriftlich, worauf die Grünen die Mitgliederversammlung anberaumten.

Andrea Hauser wollte am Montagabend weder den unglücklichen Umstand, dass sie laut eigenen Angaben vor verschlossenen Türen stand, als die Hennefer Grünen ihre Listen für die Kommunalwahl aufstellten und Bürgermeisterkandidat Matthias Ecke nominierten, noch das Ringen um ihre Mitgliedschaft thematisieren: "Ich möchte heute Abend nur eine schnelle Entscheidung."

Dennoch gab es Nachfragen. Fraktionsgeschäftsführer Thomas Reuter kritisierte die Art, wie Hauser die Angelegenheit in die Öffentlichkeit getragen habe. Zudem könnten bei einer Ablehnung der Mitgliedschaft auch eine Reihe "subjektiver Gründe" zum Tragen kommen, die aus Rücksicht auf die Partei, aber auch auf den Antragsteller nicht genannt werden müssten. "Wenn ich mit jemandem zusammenarbeiten will, muss Vertrauen da sein. Sie haben selbst gesagt, dass dieses Vertrauen nicht mehr da ist", sagte Yvonne Krause-Ließem in Hausers Richtung.

"Das habe ich nie gesagt", widersprach diese. Matthias Ecke bezeichnete es als merkwürdig, dass Hauser ihre Kontakte bei den Hennefer Grünen nicht genutzt habe, um ihr Anliegen intern zu klären, und machte keinen Hehl daraus, dass die Angelegenheit "nicht zuträglich für die Politik der Grünen in Hennef" und für seine Bürgermeisterkandidatur gewesen sei. "Du hättest mich mal anrufen und nachfragen können, was da los ist", sagte Ecke zu Hauser.

Ob die Henneferin nun einen Mitgliedsantrag in einem anderen Ortsverein stellt, weiß sie noch nicht. Fakt bleibe für sie trotz allem, dass die Grünen ihre politische Heimat seien.

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