Politik in Hennef Bernhard Schmitz scheidet nach 30 Jahren aus dem Rat aus

HENNEF · Kritisch, kantig, scharfzüngig, aber immer im Sinne der Sache engagiert und bisweilen auch ein guter Moderator - so kennen die Hennefer Kommunalpolitiker Bernhard Schmitz (61).

 Ein Abschiedsgeschenk gab es für Bernhard Schmitz (CDU) im Jugendhilfeausschuss.

Ein Abschiedsgeschenk gab es für Bernhard Schmitz (CDU) im Jugendhilfeausschuss.

Foto: Ingo Eisner

Der Christdemokrat scheidet nach fast 30 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit, davon zehn Jahre als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, nun aus dem Rat aus. Am Dienstagabend verabschiedete er sich im Jugendhilfeausschuss von den Mitgliedern und ließ kurz die Geschichte seines "Lieblingsausschusses" sowie die Entstehung des Hennefer Jugendamtes Revue passieren.

"Dass die Errichtung des Hennefer Jugendamtes für unsere Stadt, aber auch für Kinder, Jugendliche und Familien ein Segen war, zeigen die Erfolge dieser bis heute 15-jährigen Arbeit. Alle Beteiligten, ob Fraktionen, freie Träger oder Verwaltung, haben durch Anträge, Anregungen und Initiativen, Beratungen und Beschlussfassungen ihren Beitrag dazu geleistet", sagte Schmitz.

Anlass der Einrichtung des Jugendamtes sei vor etwa 17 Jahren ein Streit mit dem Kreisjugendamt über fehlende aufsuchende Jugendarbeit auf dem Hennefer Marktplatz und rund um den Bahnhof gewesen. "Der Streit führte sogar zur Androhung einer Untätigkeitsklage gegen den damaligen Landrat in Siegburg", erinnerte Schmitz.

Damals seien Konzepte erarbeitet und eine Jugendamtskommission eingerichtet worden, die gemeinsam mit dem Sozialausschuss die Einrichtung des Hennefer Jugendamtes vorangetrieben habe. Mit Jonny Hoffman wurde die Stelle des Jugendamtsleiters besetzt, "übrigens gegen den Willen von CDU und FDP", so Schmitz. Hoffmann hat das Amt heute noch inne.

Am 24. November 1999 konstituierte sich dann der Jugendhilfeausschuss. Edelgard Deisenroth-Specht (SPD) war fünf Jahre lang dessen Vorsitzende, bevor Schmitz das Amt übernahm. Er zählte einen ganzen Katalog an Maßnahmen auf, die durch Entscheidungen des Jugendhilfeausschusses und schließlich durch das Hennefer Jugendamt auf den Weg gebracht worden seien, darunter der Grundsatzbeschluss zur Inklusion, der Neubau von Kindertagesstätten auch als Modellprojekt freier Träger, die Schaffung integrativer Einrichtungen, der Beschluss zur Einrichtung von bisher sieben Familienzentren und der Neugeborenen-Besuchsdienst.

"Bedenken Sie nur, wir hätten all dies nicht miteinander beschlossen und vereinbart", sagte Schmitz. "Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam als Jugendhilfeausschuss und als Jugendamtsverwaltung in diesen 15 Jahren eine herausragende Arbeit geleistet haben und die Erwartungen, die bei der Gründung dieser Struktur bestanden, übertroffen haben", sagte Schmitz und bedankte sich bei den ehrenamtlichen Mitgliedern des Ausschusses, beim Beigeordneten Stefan Hanraths, bei seiner Vorgängerin Edelgard Deisenroth-Specht und bei Jugendamtsleiter Jonny Hoffmann für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Hoffman hatte mit etwas "Lesestoff" auch ein Abschiedsgeschenk für Schmitz, den er ihm mit den Worten "Du wirst uns fehlen" überreichte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort