Netztausbau Ab 2016 ist Hennef zu 99 Prozent mit schnellem Internet versorgt

HENNEF · Gemeinsam mit der Telekom baut die Stadt Hennef ihre Breitband-Anschlüsse weiter aus. Die weißen Flecken sollen verschwinden.

 Für viele Nutzer heute unerlässlich: Die schnellen Glasfaserkabel. Auch in Hennef sollen die Bürger bald schneller surfen können. FOTO: DPA

Für viele Nutzer heute unerlässlich: Die schnellen Glasfaserkabel. Auch in Hennef sollen die Bürger bald schneller surfen können. FOTO: DPA

Foto: dpa

Altglück, Hermesmühle, Wellesberg, Wiederschall, Halmshanf, Hanf und Köschbusch. Das sind nicht nur wohlklingende Namen. Die Hennefer Dörfer haben noch etwas gemeinsam: langsame Internetverbindungen. Das soll sich nun ändern, denn gemeinsam mit der Telekom baut die "Stadt der 100 Dörfer" ihre Breitband-Anschlüsse weiter aus. Ab Januar 2016 sollen weitere 800 private und gewerbliche Haushalte mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit pro Sekunde im Netz surfen können. Dann wären 99 Prozent der Haushalte mit Breitbandinternet ausgestattet.

"Wir sind sehr froh, bald endlich den letzten größeren unterversorgten Bereich ausbauen zu können", sagte Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke, der das Projekt gestern gemeinsam mit den Verantwortlichen seiner Verwaltung und von der Telekom vorstellte. Es sei für eine Flächengemeinde wie Hennef enorm wichtig, nicht nur den Zentralort und das Subzentrum ans Breitband anzuschließen, sondern auch die Dörfer. "Wir kriegen Familien nur dazu, Bestandsimmobilien in den Dörfern zu kaufen, wenn dort schnelles Internet verfügbar ist", erklärte Pipke. Der Breitbandausbau sei darum ein wesentlicher Bestandteil des gesamten Strukturwandels.

[kein Linktext vorhanden]

Anja Oppermann, bei der Telekom kommunale Ansprechpartnerin für den VDSL-Ausbau, räumte ein, dass die Erschließung des ländlichen Raums am teuersten sei: "Es ist deshalb für uns als Wirtschaftsunternehmen nicht leicht, in die letzten Ecken zu kommen." Hier sei das Engagement der Kommunen gefragt.

Das ist in Hennef reichlich vorhanden: "Ich bin samstags im Regen mit Unterschriftenlisten durch die Dörfer gerannt", berichtete Wolfgang Rossenbach, Leiter der städtischen IT-Abteilung und Breitbandbeauftragter. Der Grund: Nur wenn ein bestimmter Bedarf nachgewiesen werden kann, ist eine Förderung möglich. Die bekommt die Stadt Hennef nun: Zu 75 Prozent wird das Projekt, dessen Gesamtkosten Rossenbach nicht benennen wollte, von Bund, Land und EU getragen - allein der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) steuert rund 90 000 Euro bei.

Mit Hilfe dieser Mittel sollen voraussichtlich ab April dieses Jahres sechs bis sieben Kilometer Glasfaserkabel teils unter der Erde, teils oberirdisch verlegt werden, um die noch weißen Flecken auf der Hennefer Breitbandkarte einzufärben. Sobald alle Kabel verlegt und Multifunktionsgehäuse aufgestellt sind, erfolgt der Anschluss ans Netz der Telekom, so Projektleiter Wilfried Haas. Dann können die Kunden die höheren Bandbreiten buchen. Einzig ein paar Gehöften auf Königswinterer Gebiet mit Hennefer Vorwahl und im Grenzbereich fehle dann noch schnelles Internet, so Wolfgang Rossenbach.

Wie schnell die erzielbaren Geschwindigkeiten in den neu erschlossenen Gebieten konkret sind, hängt von der jeweiligen Entfernung zu den Ortsverteilern in Eulenberg, Dahlhausen und Hanfmühle ab. Bewusst wird auf die Glasfaser gesetzt, die als einzig zukunftssicheres Material im Breitbandausbau gilt. Denn, so betonte Rossenbach: "Das Thema ist damit nicht durch. Wem heute 16 Mbit zu langsam sind, der wird in spätestens fünf Jahren auch mit 50 Mbit unzufrieden sein."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort