Sankt-Franziskus-Krankenhaus in Eitorf Geburtshilfe bleibt auch künftig geschlossen
EITORF · Die Geburtshilfeabteilung des Eitorfer Krankenhauses bleibt auch künftig geschlossen. "Eine Wiedereröffnung stellt ein nicht vertretbares Risiko für die Fortführung des Krankenhauses dar", sagt Andreas Schleicher, Geschäftsführer und Eigenverwalter des defizitären Hospital.
Wie berichtet, befindet sich die Klinik derzeit in einem Insolvenzverfahren, bleibt allerdings in der Eigenverwaltung. "Trotz vielfältiger Anstrengungen konnte kein tragfähiges Konzept, das die strengen Auflagen erfüllt, für eine Wiedereröffnung gefunden werden", so Schleicher weiter. Die spezifischen Ausgaben für die etwa 180 Geburten im Jahr überstiegen selbst nach "einem bewundernswerten Engagement der Hebammen" die Einnahmen.
Zudem gebe es schlecht kalkulierbare Risiken, etwa ein längerer Ausfall eines Belegarztes. Deshalb habe sich die Geschäftsleitung in Abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss "schweren Herzens" gegen eine Wiedereröffnung ausgesprochen. Der Gläubigerschutz habe in einem Insolvenzverfahren oberste Priorität.
Ende August hatte die Bezirksregierung Köln dem Krankenhaus einen Sicherstellungszuschlag genehmigt, um das Hospital an der Oberen Sieg zu retten. Der Zuschlag umfasst allerdings nur die Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie. Die Abteilungen Augen, Hals, Nasen, Ohren und Gynäkologie/Geburtshilfe müssen sich demnach selbst tragen.
"Das bedeutet insbesondere für die Geburtshilfe eine enorme Herausforderung, da hohe Sicherheitsanforderungen, etwa bei der Anästhesie, gelten", so Schleicher.
Über die Höhe des Sicherstellungszuschlag müssen sich Klinik und Krankenkassen noch verständigen. Erste Gespräche haben noch nicht zu einer Einigung geführt. Im Kreisausschuss berichtete die Kreisverwaltung, dass der nächste Verhandlungstermin für Mitte Oktober anberaumt werde.
Bürgermeister Rüdiger Storch und die Fraktionen des Eitorfer Stadtrates appellieren unterdessen an die Bürger, die Klinik in Anspruch zu nehmen, und an die Ärzte, ihren Patienten das ortsnahe Krankenhaus zu empfehlen. "Ein deutlicher Anstieg der Belegungszahlen ist einer der unabdingbaren Eckpfeiler des Sanierungskonzeptes", heißt es in einem gemeinsamen Schreiben.
