KultKapelle in Bornheim Showbiz im alten Kloster

BORNHEIM · Retro von oben bis unten: Daran, dass das ehemalige Bornheimer Kloster "Maria Hilf" nach seiner Renovierung ziemlich "alt" aussieht, hat der Bonner Maler Sven Winter sechs Wochen lang hart gearbeitet.

 Volles Haus in der KultKapelle im alten Kloster in Bornheim: Bernhard Altfeld von den Kavalieren treibt Späße mit dem Publikum.

Volles Haus in der KultKapelle im alten Kloster in Bornheim: Bernhard Altfeld von den Kavalieren treibt Späße mit dem Publikum.

Foto: Wolfgang Henry

Reichlich Patina brachte der Künstler an die altehrwürdigen Mauern, die beim Tag der offenen Tür am vergangenen Samstag zum ersten Mal für die Öffentlichkeit zu besichtigen waren. Zur Neueröffnung der "KultKapelle", deren Programm am kommenden Freitag, 17. Oktober, mit der Simon & Garfunkel Revival Band "Feelin' Groovy" und einer großen Gala starten wird, verschafften sich die Gäste einen Eindruck von den außergewöhnlichen Räumlichkeiten. Auch einige der Künstler, die sich in Bornheim bald die Klinke in die Hand geben werden, gaben Kostproben ihres Könnens.

"Ob man nun ein solches Projekt in Rom, Paris, London oder Bornheim verwirklichen möchte - es muss immer der Anspruch dahinter stehen, etwas Außergewöhnliches anzubieten", erklärte Joachim Lang, der als künstlerischer Leiter für das Konzept des Hauses verantwortlich ist. Hinter der KultKapelle steht die Gesellschaft "Bornheim Art & Entertainment". Nach dem Ende des "Theaters im Kloster" hatte Immobilienbesitzer Guido Roggendorf noch einmal viel Geld in die Umbaumaßnahmen gesteckt. "Die Investitionen müssen über die Miete refinanziert werden", erläuterte Lang.

"Wir müssen also einen sauberen Start hinlegen." Bürgermeister Wolfgang Henseler nutzte die Gelegenheit, sich mit dem neuen Ambiente des alten Klosters vertraut zu machen. "Alles, was das kulturelle Leben bereichert, ist gut für unsere Stadt", sagte Henseler und appellierte an die Gäste: "Kommen Sie nicht nur heute, sondern öfter hierher!" Gerade noch rechtzeitig hatte es "Hausmeister Krause" alias Tom Gerhardt auf die Bühne der KultKapelle geschafft.

Und weil er sich in Kittel und Hut vor der "coolen Kulisse" wohl doch ein bisschen "gräulich" fühlte, peppte er sein Outfit kurzerhand mit einer Revue-Perücke auf. Joe Cocker, Herbert Grönemeyer und die Bee Gees fanden in Person des Kölner Stimmparodisten Linus den Weg nach Bornheim. Mark Janicello präsentierte dem Publikum einen Vorgeschmack auf sein Programm "Elvis and me", Bernhard Altfeld und Ralf Hafner punkteten als "Die Kavaliere" beim Publikum. "Ein bisschen oll sieht's hier schon aus", scherzte Altfeld mit Blick auf die Retro-Tapete im Barbereich, die ihre besten Tage offensichtlich hinter sich hat.

Doch das ist volle Absicht: "Inspiriert hat uns die Wilton's Music Hall in London", erklärte Lang. "Die Musikhalle von 1859 ist die älteste bis heute bespielte Halle dieser Art und besitzt eine unglaubliche Atmosphäre." Symbolisch für das Angebot steht das Triptychon über der Bühne. Die Figuren des dreiteiligen Freskos - der Tod mit lachender Maske, eine Tänzerin und der "Piper" - stehen für Theater, Show und Musik. Der in kobaltblau gehaltene Flur wiederum empfängt die Besucher im Geist des Varietés. Bar und Empore machen das Ambiente perfekt.

Für rund 100 Gäste bietet die KultKapelle Sitzgelegenheiten - beim Tag der offenen Tür reicht das bei Weitem nicht aus. "Es ist schön, dass so viele Interessierte gekommen sind, um sich umzuschauen", sagte Lang. "Wir wollen erfolgreich sein und eine Show-Location schaffen, die weit über Bornheims Grenzen hinaus strahlt."

Weitere Infos gibt es unter www.kultkapelle.de.

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