Köln-Bonner Rheinberger-Tage in Walberberg Mit Pauken und Trompeten

BORNHEIM · Den 175. Geburtstag von Josef Gabriel Rheinberger (1839 - 1901) nahm die ökumenische Kirchenmusik-Initiative mit ihrem Vorsitzenden Norbert Keßler zum Anlass, die "Köln-Bonner Rheinberger-Tage" ins Leben zu rufen.

Beim Abschlusskonzert der Köln-Bonner Rheinberger-Tage wurden auch Werke nach mehr als 100 Jahren wieder aufgeführt.

Beim Abschlusskonzert der Köln-Bonner Rheinberger-Tage wurden auch Werke nach mehr als 100 Jahren wieder aufgeführt.

Foto: Roland Kohls

Dazu wurde ein Verein gleichen Namens gegründet und zahlreiche kirchenmusikalische Aktivitäten im Köln-Bonner Raum zusammengefasst, um das in seiner Zeit bedeutende und anerkannte Werk Rheinbergers wieder populär zu machen.

Zum Abschlusskonzert der zum ersten Mal veranstalteten Köln-Bonner Rheinberger-Tage hatte der Verein für Samstag in die Walberberger Pfarrkirche St. Walburga eingeladen. Die Besucher wurden mit einem außerordentlichen Konzert in der voll besetzten Kirche belohnt. Chorleiter Norbert Keßler legte in seiner Begrüßung Wert darauf, dass der Kammerchor Rhein Erft bereits seit 25 Jahren mit Kompositionen von Rheinberger auftritt, die auch im Programm des Walberberger Kirchenchores zu finden sind.

Das Zusammenspiel der beiden Chöre ist Norbert Keßler zu verdanken, der 2011 neben dem Kammerchor aus Zieverich auch die Chorleitung des Walberberger Kirchenchores St. Cäcilia übernahm. Seither wurden bereits einige Projekte miteinander umgesetzt, die für einen Chor alleine nicht machbar gewesen wären. So standen für das Rheinberger-Konzert mehr als 50 Sängerinnen und Sänger im Chor der Kirche. Begleitet wurden sie von dem Orchester "Concerto con Anima" unter der Leitung von Ingeborg Scheerer und dem Londoner Organisten Richard Brasier. Zu hören war zunächst die "Messe in f-moll" op. 159 in einer Orchesterfassung von J. G. Meuerer und dann, nach einem Umzug mit Pauken und Trompeten, Hörnern und Streichern auf die Orgelempore, das Konzert Nr. 2 g-moll op. 177.

Nachdem sich das Orchester wieder in der Apsis von St. Walburga eingerichtet hatte, brachten Chor und Concerto con Anima das Stabat mater c-moll op. 16 mit den Solisten Anna Maria Andermahr (Sopran), William Mendiberry (Tenor) und Norbert Keßler (Bass), vermutlich zum ersten Mal seit Rheinbergers Tod im Jahre 1901, zur öffentlichen Aufführung. Zum Abschluss des großartigen Chor- und Konzertabends wurde das Abendlied op. 69,3 sechsstimmig a cappella vorgetragen. Für die Besucher des Konzertes dürften die Kompositionen von Josef Gabriel Rheinberger nun zu den Preziosen der Kirchenmusik gehören.

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