Bierflaschen-Attacke in Bornheim Fahrgast zog wegen brutaler Prügelei die Notbremse

BORNHEIM/BONN · 21-Jähriger muss sich wegen Bierflaschen-Attacke in der Straßenbahn der Linie 18 demnächst vor dem Bonner Landgericht verantworten.

Ihren Aggressionen freien Lauf gelassen haben offenbar zwei junge Männer aus Hürth in der Straßenbahnlinie 18 von Bonn nach Köln. Im Bereich von Bornheim sollen die stark angetrunkenen Bewohner einer Wohngemeinschaft drei Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren mit abgebrochenen Bierflaschen attackiert, verprügelt und ausgeraubt haben.

Einer der beiden mutmaßlichen Schläger, ein vorbestrafter 21-Jähriger, wird sich wohl demnächst für die Tat am späten Abend des 25. Januar dieses Jahres vor dem Bonner Landgericht verantworten müssen. Wie Gerichtssprecher Philipp Prietze mitteilte, wurde der junge Mann jetzt wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt.

Bei einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine mindestens fünfjährige Haftstrafe. Der zweite Verdächtige wird sich hingegen in Köln vor einem Jugendgericht verantworten müssen: Da er Heranwachsender ist, wurde das Verfahren gegen ihn abgetrennt.

Gemeinsam soll das Duo an jenem Samstagabend zunächst einen 25 Jahre alten Fahrgast angepöbelt haben. Plötzlich ließen sie aber laut Anklage von dem Mann ab, da sie im zweiten Waggon einen Bekannten - den Ex-Freund der aktuellen Freundin des 20-Jährigen - entdeckt hatten.

Bierflaschen wurden als Schlagwerkzeug benutzt

Mit den Worten "Komm, lass uns mal rüber gehen, den ziehen wir ab" sollen die Angeklagten daraufhin den Wagen gewechselt und sofort auf den 25 Jahre alten Bekannten und dessen Begleiter zugegangen sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich zwischen den Kontrahenten eine Schlägerei mit heftigen Schlägen und Tritten entwickelte, in deren Verlauf die Angeklagten nicht nur mit einer Bierflasche geworfen haben sollen.

Laut dem Gerichtssprecher wurden weitere Bierflaschen am Hals gepackt und als Schlagwerkzeug benutzt. Dabei sollen die Flaschen zerbrochen sein. Die Opfer erlitten neben Hämatomen auch Schnittverletzungen. Die Prügelei endete erst, als ein Fahrgast in Höhe von Bornheim-Merten die Notbremse zog. Mit dem Rucksack eines verprügelten 20-Jährigen, in dem sich 20 Euro Bargeld befanden, sollen die Angeklagten daraufhin die Flucht ergriffen haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort