Bad Honnefer Musikschüler Weihnachtslieder im typischen Achtelrhythmus

BAD HONNEF · Früher traktierte er die Kochtopfdeckel seiner Mutter. Seit zwei Jahren trommelt Levin Pelletier in der Musikschule Bad Honnef. Und zum ersten Mal durfte der Neunjährige beim Nikolauskonzert mit dem ganzen Orchester spielen.

 Die Mädels vom Querflötenensemble "Flutelicious" der Musikschule mit ihren Nikolausmützen.

Die Mädels vom Querflötenensemble "Flutelicious" der Musikschule mit ihren Nikolausmützen.

Foto: Frank Homann

Das war natürlich aufregend für den Schüler der Grundschule Am Reichenberg. Aber er meisterte seinen Part fabelhaft. Gespielt wurde das "Menuett" von Händel. Und weil es so schön war, dirigierte Musikschulleiterin Antonia Schwager den Klangkörper, der von Christiane Gehrke-Roshto geleitet wird, gleich zweimal. "Damit unser Gasttrommler zweimal zum Einsatz kommt."

Diesmal musste die Musikschulchefin viel improvisieren. Erst kurz vor Konzertbeginn hatten sich mehrere Akteure krank gemeldet. Aber der "Plan B" funktionierte. "Ersatzspieler" wurden in Windeseile rekrutiert. Und so hatten sich die Musiker den Beifall des Publikums doppelt verdient.

Die Mädels vom Querflötenensemble "Flutelicious" der Musikschule, das von Antonia Schwager gelenkt wird, traten mit lustigen Nikolausmützen in Aktion und trugen Stücke wie "Jingle Bells", "Lass uns froh und munter sein" oder "Siciliana" von Johann Joachim Quantz vor. Antonia Schwager: "Das ist ein Achtelrhythmus und typisch für Weihnachtslieder." Als Solistinnen gefielen Sophia Wehrenpfennig, Mira Weiß und Lene Biecker sowie Theresia Kösters mit Vivaldis "Winter". Am Klavier wurden die Künstler von Leonard Hüster begleitet. Diesmal hatte die Musikschule noch eine Damenriege zu Gast, das Vokalensemble "rhein weiblich", das mit schönen Stimmen begeisterte. Sophia Wehrenpfennigs Mutter Annette ist Mitglied dieses Ensembles und hatte den Auftritt initiiert. Sie trugen deutsche und auch internationale Weihnachtslieder vor.

Dazu leuchteten im Ratssaal die Sterne. Antonia Schwager hatte die Himmelskörper selbst gebastelt und den Raum damit drapiert. Der Förderverein der Musikschule sorgte für eine ganze "Armada" von Weihnachtsmännern aus Schokolade, die an alle Musiker verteilt wurden. Vorsitzender Georg Kaiser und seine Frau Anne versorgten auch das Publikum mit Lebkuchen und Getränken und freuten sich auch über das Interesse der Besucher an der Arbeit des Fördervereins.

Georg Kaiser: "Unser Lieblingsaufgabe ist das Unterstützen von Kindern, deren Eltern sich ohne uns die Musikschule nicht leisten könnten. Wenn ein Kind an der Musikschule aufhören müsste, weil das Budget es nicht mehr hergibt, springen wir ein und übernehmen einen Teil der Musikschulgebühren. Bis zu 50 Prozent, maximal 500 Euro, geben wir dazu. Wir verleihen außerdem Instrumente. Diese Aufgabe liegt uns sehr am Herzen. Betroffene sollten uns einfach ansprechen." Derzeit werden fünf Kinder unterstützt. Der Förderverein kann diese Aufgaben durch Mitgliedsbeiträge und vor allem auch durch Sponsoren leisten.

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