Bad Honnef AG Stabile Preise bis Jahresende

BAD HONNEF · "Wir sind kein Energie-Discounter. Mit Dumping-Preisen können wir nicht konkurrieren, und das wollen wir auch nicht", so Jens Nehl, Technik-Vorstand der Bad Honnef AG (BHAG). "Faire Preisgestaltung, guter Service und Kundennähe", das seien die Pfunde, mit denen der städtische Energieversorger punkte.

 Mehr als fünf Millionen Euro investierte die Bad Honnef AG auch 2013 in ihre Netze.

Mehr als fünf Millionen Euro investierte die Bad Honnef AG auch 2013 in ihre Netze.

Foto: Frank Homann/Archiv

Das goutierten auch die Kunden, so Nehl und der kaufmännische Vorstand Peter Storck gestern bei der Vorstellung des Jahresergebnisses 2013. Mit gesteigerten Umsatzerlösen und einem Jahresüberschuss von 2,8 Millionen Euro (2012: 2,7 Millionen Euro) blicke die BHAG "auf ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr" zurück.

Unternehmenszahlen 2013

Ein "gutes Neukundengeschäft, geringe Wechselquoten und optimierte Beschaffung" nennen Storck und Nehl als Parameter für ein gutes Geschäftsjahr. "Manchmal kommt auch Glück hinzu", so Storck. Denn: Ein langer, kalter Winter sei gut für die Gassparte. Signifikant ist: Trotz intensiven Wettbewerbs - 89 Strom- und 79 Gasversorger beliefern Kunden im BHAG-Versorgungsgebiet - gebe es im deutschlandweiten Vergleich weniger Wechselkunden.

In der Sparte Strom hätten Kundenabgänge im eigenen Stromnetz durch Neukunden in fremden Netzgebieten überkompensiert werden können. Energiesparen liegt im Trend. Die verkaufte Strommenge verringerte sich etwas auf 70,9 Millionen Kilowattstunden. Langfristig gelte, so Nehl: "Strom ist in unserer Gesellschaft nicht ersetzbar." Man wolle sich weiter um Stromkonzessionen wie in Unkel bemühen, wo das letzte Wort in der Auseinandersetzung mit dem vorherigen Netzbetreiber aber noch nicht gesprochen sei.

Wärmeerzeugung

An Bedeutung gewonnen habe die Wärmeproduktion. Bislang seien insgesamt rund 35 Projekte in Form von Pacht- und Contractingmodellen geplant und umgesetzt worden. Moderne Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen bildeten hier einen wichtigen Grundstein. "Es ist ein neues Geschäftsfeld, aber mit zunehmendem Erfolg", so Nehl.

Erdgas

Zum 1. Juli 2013 hat die BHAG die Gaspreise gesenkt. Grund sei eine "strukturierte Beschaffung", Erdgas habe preiswerter eingekauft werden können. Laut Marketingchef Lucas Birnhäupl habe dies auch Auswirkungen auf die Stromsparte: Viele Gaskunden im vorderen Westerwald bezögen nun beides. Der vordere Westerwald stand auch im Fokus bei neuen Gasanschlüssen. Nehl: "Das zeigt, wo die Musik spielt im Netzbereich." Mit Investitionen in Höhe von 5,6 Millionen Euro in alle ihre Netze und "im Wesentlichen heimischen Unternehmen" als Auftragnehmer habe die BHAG ihren Stellenwert als "wirtschaftliche Größe für Bad Honnef und die Region" untermauert. Mit Projekten wie "Nachhaltig Lernen", "Vereint gewinnt" und Sponsoring zeige sie Verantwortung als Teil der Region.

Strom

Beim Strompreis mussten die Kunden zum 1. Januar 2014 eine Erhöhung hinnehmen. Auslöser seien gestiegene Umlagen, die aber nicht komplett an die Kunden weitergegeben worden seien. Die gute Nachricht: Die Preise für Strom, Gas und Wasser blieben bis Ende 2014 stabil.

Jahresüberschuss

Gute Nachrichten gibt es auch für die Gesellschafter, die Stadt Bad Honnef (50,7 Prozent), den städtische Eigenbetrieb Freizeitbad (46 Prozent) und die Verbandsgemeinde Unkel (3,83 Prozent). Vorstand und Aufsichtsrat schlugen der Hauptversammlung gestern vor, 2,5 Millionen Euro als Dividende auszuschütten. 340 000 Euro sollen in die Rücklage fließen.

Mitarbeiter

"Motivierte Mitarbeiter, die sich im Unternehmen wohl fühlen, sind der Schlüssel des Erfolges", so die BHAG-Vorstände Peter Storck und Jens Nehl. Storck: "Wenn man gerne arbeitet, kommt das auch den Kunden zugute." 2013 beschäftigte die BHAG 102 Mitarbeiter (2012: 94; 2011: 89), davon 27 in Teilzeit. Zum Team gehörten sieben Auszubildende, darunter fünf im Bereich der Technik. Positiv sei die insgesamt geringe Fluktuation im BHAG-Stab, so Storck. Vier Mitarbeiter brachten es 2013 auf 35 Jahre Zugehörigkeit, zwei weitere auf 25, einer auf 20 und drei auf zehn Jahre.

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