Public Viewing im Siebengebirge Polizei sperrt Linzer Straße und erwischt Bengalo-Zündler

BAD HONNEF · Draußen goss es in Strömen. Und vor den Großleinwänden drinnen verfolgten die Fans den Tor-Regen von Jogis Jungs im WM-Halbfinale gegen Brasilien. Fast im Minuten-Takt jubelten die Anhänger beim 7:1-Sieg.

 Brasilien gegen Deutschland beim Mexikaner: Im Ayuntamiento bejubeln die Anhänger die Tore der deutschen Mannschaft.

Brasilien gegen Deutschland beim Mexikaner: Im Ayuntamiento bejubeln die Anhänger die Tore der deutschen Mannschaft.

Foto: Oschmann

Aber nicht nur die Brasilianer auf den Rängen des Fußball-Stadions von Belo Horizonte waren fassungslos, sondern auch das Bad Honnefer Publikum konnte kaum glauben, was sich da vor seinen Augen abspielte.

"Ich würde den Spielern jetzt ein Eis spendieren, wäre ich der Bundestrainer", meinte Pfarrer Uwe Löttgen-Tangermann nach fünf Toren in der Halbzeitpause lachend. Eine phantastische Stimmung herrschte im evangelischen Gemeindezentrum, wo um die 150 Leute mit der deutschen Elf mitfieberten. "Das sieht so leicht aus." Roman Gisbertz hatte keine Worte dafür, in welcher Weise die Brasilianer vorgeführt wurden. "Die Deutschen haben verdient gewonnen." Andreas Roschlau: "Die Brasilianer sind von der Rolle." Und Löttgen-Tangermann sagte: "Ein paar Tore gönne ich den Brasilianern noch, aber nicht den Sieg."

"Das Spiel geht in die Geschichte ein, egal, ob wir Weltmeister werden oder nicht", prophezeite Heinz Enger, der mit Freund Axel Mirbach das Spiel im mexikanischen Restaurant verfolgte, wo das Publikum platt vor Staunen vor der Großleinwand saß. Hans-Joachim Zöller: "Ich habe nach dem ersten Tor ein 7:0 vorausgesagt." Der Honnefer fügte dann ernst an: "Ich hätte den Gastgebern den Sieg gegönnt. Es wäre ein kleines Pflaster auf die riesigen Wunden in ihrem Land gewesen. Ich weiß nicht, welchen Zaubertrank Jogi Löw seinen Spielern gegeben hat."

[kein Linktext vorhanden]Roxana Sierochi und ihre Freundin Alina Freudenberg marschierten "nach diesem unfassbaren Spiel" direkt zur Fan-Meile auf der Linzer Straße. Die Polizei hatte auch diesmal den Abschnitt zwischen Menzenberger und Mülheimer Straße abgesperrt. "Hinsetzen", brüllte ein "Einpeitscher". Und obwohl es wie aus Eimern schüttete, hockten sich Fans auf den Asphalt. Sie waren im Freudentaumel, johlten und hupten, schwenkten Fahnen und verpassten sich Bierduschen.

Auch zwei Bengalos wurden gezündet. Elf Beamte und vier Mitarbeiter des Ordnungsamtes überwachten die Szene, fischten die Übeltäter aus dem Pulk und nahmen die Personalien auf. Auch Gerd Mainzer, Leiter der Polizeiwache Ramersdorf, war vor Ort. "Bengalos - das geht nicht, zumal wir uns hier an einer Tankstelle befinden. Das ist strafbar." Wenige Minuten vor ein Uhr in der Nacht fuhren einige Autos hupend auf die Linzer Straße. In Königswinter war es laut Polizei ruhig, da dort keine Straßen-Partys stattfänden.

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