"Clax & friends" spielen im ausverkauften Kursaal zugunsten des Sankt-Joseph-Hospitals in Liberia Musikalische Reise für den guten Zweck

BAD HONNEF · "Ganz überwältigt" war Musikschulleiterin Antonia Schwager, "dass es so voll geworden ist." Ein fulminanter Querschnitt durch Pop, Swing und Filmmusik stand auf dem Programm, und das alles für einen guten Zweck - da ließen sich die Honnefer Musikfreunde nicht zweimal bitten.

 Voller Einsatz: Die Musiker während des Konzerts.

Voller Einsatz: Die Musiker während des Konzerts.

Foto: Homann

Zwei Stunden Unterhaltung auf höchstem Niveau gegen eine kleine Spende - der Kursaal war restlos "ausverkauft", das Publikum begeistert. "Clax & friends" bewiesen einmal mehr: So viel Spaß kann Hilfe für Menschen in Not machen.

Dass die Mitglieder des Musikschulensembles gerne an andere denken, ist nichts Neues: "Clax" ist bekannt für sein soziales Engagement; am Freitagabend ging das nunmehr vierte jährliche Benefizkonzert über die Bühne. Im Mittelpunkt des Abends stand wie immer ein Projekt, das den Musikern rund um Leiter Dirk Piecuch besonders am Herzen liegt. Gesammelt wurde dieses Mal für die Kinderstation des Sankt-Joseph-Hospitals in Monrovia, Liberia. Gemeinsam mit dem Missionsärztlichen Institut Würzburg möchte "Clax" einen Beitrag zur Wiedereröffnung der Station leisten, die im Zuge der Ebola-Epidemie geschlossen werden musste.

Der Kontakt in die Hauptstadt des westafrikanischen Staates kam über "Clax"-Mitglied Mona Lehnberg zustande: Ihr Bruder Klemens Ockel ist als Arzt Projektleiter in Liberia und berichtete ihr von den katastrophalen Zuständen vor Ort. Das niederschmetternde Fazit der Ebola-Epidemie: Es sterben mehr Menschen an den strukturellen Auswirkungen der Seuche als an der Krankheit selbst. Denn wie viele andere Krankenhäuser musste auch das Sankt-Joseph-Hospital angesichts der hohen Gefahr viraler Verbreitung vorerst den Betrieb einstellen. Der Orden der Barmherzigen Brüder, der das Hospital leitet und nun wieder öffnen möchte, steht vor einem alleine kaum zu bewältigenden Problem: Bei der strengen Dekontamination wurden die Laborgeräte, Betten und Monitore vernichtet, sämtliches medizinisches Equipment musste entsorgt werden. Nichts ist mehr da.

"Clax" will helfen. Der Erlös des Benefizkonzertes wird in die Anschaffung neuer Geräte zur Behandlung der Kinder und in die Ausstattung des medizinischen Personals fließen. Für diesen Zweck zückte das Publikum gerne die Brieftasche - immerhin wurde als Gegenleistung einiges geboten. Als Eröffnungs-Act hatte man die Bläserklasse 5b der Gesamtschule Hennef gewinnen können. Vor den Augen stolzer Eltern bezauberten die jungen Talente unter anderem mit Jacques Offenbachs "Galop infernal".

Im Hauptteil des Konzerts gab es dann unter dem Motto "Rhythm Greats" große Emotionen mit "Set Fire to the Rain" und "Rolling in the Deep" von Adele, kontrastiert mit lässigen Stimmungsmachern à la "Moves Like Jagger" von Maroon 5 oder dem ehemaligen Chartstürmer "Party Rock Anthem". Geradezu bombastisch wurde es bei einem Arrangement zu Disneys Animations-Märchen "Merida", das nicht nur dem erwachsenen Publikum Gänsehaut bereitete. Nach groovigen Mambo-Einlagen, einem "Tribute to Marvin Hamlish" und weiteren furiosen Highlights fegte "Clax" zum Schluss mit Coldplays "Viva la Vida" durch den Kursaal.

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