Ensemble RheinKlang in St. Marien Rhöndorf Musik des Barock in technischer Brillanz

RHÖNDORF · Es war Musik zum Träumen. Und irgendwie gingen das "Concerto grosso" von Georg Friedrich Händel (1685 - 1759) und das Stück "Contrapunctus 1" aus "Kunst der Fuge" von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) so nahtlos ineinander über, dass plötzlich bereits Solo-Klarinettist Holger Busboom in Erscheinung trat, um mit dem glänzend aufgelegten Barock-Ensemble RheinKlang das Concertino für Klarinette und Streicher in F-Dur von Giuseppe Tartini (1692 - 1770) als drittes Werk anzustimmen.

 Glänzend aufgelegt: RheinKlang in der Rhöndorfer Kirche.

Glänzend aufgelegt: RheinKlang in der Rhöndorfer Kirche.

Foto: Frank Homann

In der Pfarrkirche Sankt Marien begeisterten die Musiker von RheinKlang, die aus der hiesigen Region stammen.

Mit Bachs Choral "Wenn wir in hoechsten Noethen", ebenfalls aus "Kunst der Fuge", setzten sie einen schönen Abschluss des ersten Teils.

Mit Holger Busboom, der auch zeitweise beim Beethoven-Orchester beschäftigt war und Lehrbeauftragter für Klarinette am Institut für Musikpädagogik der Universität Köln ist, hatte sich das Ensemble einen hervorragenden Künstler ins Boot geholt.

Er war ein weiteres Mal gefragt bei der Komposition von Heinrich Josef Baermann (1784 - 1847) "Adagio für Klarinette und Streichquintett Des-Dur", die vom Klarinettisten technische Brillanz verlangte, wie sie der Komponist selbst einst vorgelegt hatte. Baermann, der schon nach seinem ersten Spiel in der Hofkapelle des bayerischen Königs Maximilian I. zur Vermählung der Königstochter die Stelle des Ersten Klarinettisten erhielt, entsprach ganz der Forderung, der Klarinettist müsse auf seinem Instrument singen können.

Singen konnte zweifellos auch der junge Bariton Fabian Hemmelmann aus Bonn, der bei der Bach-Kantate "Ich habe genug" mitwirkte. Ebenso gelangte Oboistin Karolina Kownacka solistisch bei diesem Stück zum Einsatz. Ursprünglich hatte Ensemble-Chef Martin Luh mit Sopranistin Radegund Ebus geplant.

Für sie sprang Hemmelmann ein. Bach hatte diese oft gespielte Kantate für Bass komponiert und wenige Jahre später eine Version für Sopran aufgelegt. Mit dem Concerto grosso d-Moll für Streicher und Basso Continuo von Händel schloss das Ensemble das feine Konzert ab und durfte sich über reichlich Beifall freuen.

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