Senioren-Union in Bad Honnef Michael Lingenthal ist der erste Mann an der Spitze

BAD HONNEF · Zehn Jahre lang war die Senioren-Union ohne Chef. Nun ist die Position an der Spitze der CDU-Riege der Generation "60 plus" wieder besetzt. Michael Lingenthal (66) wurde zum Vorsitzenden gewählt - bei einer Enthaltung und einer Nein-Stimme. Bad Honnefs CDU-Vorsitzender Sebastian Wolff, der die Wahl leitete, gratulierte als Erster dem neuen "Leitwolf".

 Steht neu an der Spitze der Senioren-Union Bad Honnef: Michael Lingenthal.

Steht neu an der Spitze der Senioren-Union Bad Honnef: Michael Lingenthal.

Foto: Frank Homann

Seitdem 1988 in Bad Honnef die Senioren-Union mit Elena Pfitzenmaier an der Spitze gegründet wurde, gab es nie einen Mann in der Führungsposition. Als sich nun der Kandidat der Versammlung vorstellte, berichtete er schmunzelnd von der freundlich-spottenden Reaktion seiner Freunde, als er bei Erreichen des Einstiegsalters 60 postwendend Mitglied der Senioren-Union wurde. Aber: "Ich war in der Jungen Union und habe damals die Interessen der jüngeren Generation abgedeckt. Nun möchte ich Themen der älteren Generation in die Kommunalpolitik einbringen."

Michael Lingenthal war von 1974 bis 1988 Mitglied des Bad Honnefer Stadtrates. Bei den Kommunalwahlen am 25. Mai bewirbt er sich erneut um ein Mandat. Er war während seiner beruflichen Laufbahn von 1992 bis 1998 Geschäftsführer des Deutsch-Polnischen Jugendwerks und ansonsten Leiter der Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Paraguay, Venezuela und Peru.

Vor einem halben Jahr kehrte der vierfache Vater aus Peru zurück, erwarb mit der Familie in Bad Honnef ein Haus als Altersruhesitz. Kommunalpolitik, Beratung der christdemokratischen Parteien, Aussöhnung der Bürgerkriegsparteien waren die vorrangigen Themen seiner Auslandseinsätze in Südamerika.

Natürlich soll das bewährte Programm der Honnefer Senioren-Union mit Fahrten, Besichtigungen und Kaffeetrinken auch künftig stattfinden. Aber sie soll sich öffnen und verstärkt den heutigen Problemen stellen. Denn: "2030 werden 30 Prozent der Honnefer Bürger über 65 Jahre alt sein. Wir wollen unsere Interessen einbringen, aber nicht auf Kosten unserer Kinder und Enkel."

Politische Themen wie etwa die Rente mit 63, die Pflegeversicherung oder das Verbot der organisierten Sterbehilfe möchte Lingenthal gemeinsam mit anderen Gruppierungen in der CDU diskutierten. Der neue Vorsitzende der Senioren-Union: "In der Kommunalpolitik sollen die Menschen über 60 eine starke Stimme haben. Sie verfügen über zahlreiche Fähigkeiten, die sie in Bad Honnef generationenübergreifend einbringen können." Am Ende des Jahres werden die Mitglieder dann auch den restlichen Vorstand der CDU-Gruppierung neu in die Ämter wählen.

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