Oppositionsfraktion widerspricht Darstellung des CDU-Fraktionschefs Köwis: Es gab Vorabgespräche mit Heike Jüngling

SIEBENGEBIRGE · Die Ratsfraktion der Königswinterer Wählerinitiative (Köwi) widerspricht Aussagen aus der CDU, sie habe keine Vorabgespräche mit der derzeitigen Dezernentin Heike Jüngling (CDU) über eine etwaige Beförderung zur Ersten Beigeordneten der Stadt Königswinter geführt.

Die Köwis hatten entsprechende Überlegungen in den Stadtrat eingebracht. Der Beigeordnetenposten ist ab dem 22. Oktober vakant, wenn Amtsinhaber Ashok Sridharan seinen Dienst als Bonner Oberbürgermeister antritt.

Zum Köwi-Antrag sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Josef Griese in einem am Dienstag erschienenen Interview mit dem GA: "Es ist sehr merkwürdig, dass jemand vorgeschlagen wird, mit dem man im Vorfeld überhaupt noch nicht gesprochen hatte. Das ist ein völlig indiskutabler Stil." Dazu teilte nun der Köwi-Fraktionsvorsitzende Lutz Wagner mit: "Ich habe mit Heike Jüngling über unseren Vorschlag gesprochen. Zudem hat sie selbst ihr naheliegendes Interesse an dieser Position presseöffentlich verkündet und dargestellt."

Die CDU habe "offenbar einmal mehr ein Problem damit, dass dieser Vorschlag von der - aus ihrer Sicht - falschen Fraktion kommt." Köwi-Fraktionsvize Jutta Wolter-Sadlers ergänzte: "Wir halten Frau Jüngling für eine hochqualifizierte Mitarbeiterin."

Die Köwis haben vorgeschlagen, nach einer Beförderung und einem anderen Zuschnitt der Aufgaben die Dezernentenstelle einzusparen. Dass die Partnerschaft von Bürgermeister Peter Wirtz und Heike Jüngling ein Problem darstellen könne, glaubt die Oppositionsfraktion nicht.

Wagner: "Als langjährige Ratsmitglieder vertrauen wir darauf, dass sie ihren Amtseid ernst nehmen und auch weiterhin zum Wohle der Stadt agieren werden." Wie berichtet, schreibt die Gemeindeordnung lediglich vor, dass städtische Mitarbeiter und ihre direkten Vorgesetzten nicht verheiratet oder verwandt sein dürfen.

Der stellvertretende CDU-Fraktionschef Roman Limbach hatte im genannten GA-Interview die Partnerschaft allerdings als Problem angesehen: "Wer will zum Beispiel eine Dienstaufsichtsbeschwerde beurteilen?"

Limbach hatte sich einer Verschlankung des Verwaltungsvorstandes gegenüber skeptisch gezeigt und eine Ausschreibung gefordert. "Wenn man nicht auch mal neue Leute holt, die über den Tellerrand gucken können, dann kann man keine Veränderungen herbeiführen."

Die Köwis hoffen, dass man fraktionsübergreifend den Beschluss fasst, die Ausschreibung für den Ersten Beigeordneten so zu gestalten, dass auch Heike Jüngling sich darauf bewerben kann: "Dies gebietet wohl die Fairness im Umgang mit einer geschätzten Mitarbeiterin der Verwaltungsspitze."

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