Generaloberin aus Pattuvam besucht Rhöndorf Informationen aus erster Hand

RHÖNDORF · Ein Drittel vom Erlös des Rhöndorfer Pfarrfestes und mehrere Kollekten sind jedes Jahr für Pattuvam in Indien bestimmt. Genauer: für den Orden "Dienerinnen der Armen", der 1969 durch Schwester Petra aus Oelde gegründet wurde.

 Empfang im Pfarrheim von Sankt Mariä Heimsuchung: Generaloberin Schwester Daniela (Mitte) machte auf ihrer Deutschlandreise in Rhöndorf Halt.

Empfang im Pfarrheim von Sankt Mariä Heimsuchung: Generaloberin Schwester Daniela (Mitte) machte auf ihrer Deutschlandreise in Rhöndorf Halt.

Foto: Frank Homann

Jetzt hat Generaloberin Schwester Daniela die Pfarrgemeinde Sankt Mariä Heimsuchung besucht. Mit den Gläubigen feierte sie eine von Pfarrer Bruno Wachten zelebrierte heilige Messe und wurde anschließend im Pfarrheim herzlich empfangen. Begleitet wurde Schwester Daniela von Schwester Sofie, die ebenfalls in Indien aktiv ist, und Schwester Vinci, die im Krankenhaus in Oelde wirkt.

Die Ordensgemeinschaft unterhält mittlerweile nicht nur 96 Stationen in Indien, sondern auch sechs Niederlassungen in Deutschland. Mehr als 650 Schwestern gehören derzeit zu diesem Konvent, der einst von Schwester Petra und acht jungen Mädchen in Pattuvam ins Leben gerufen wurde. 1974 hoben Verwandte, Freunde und Nachbarn der Gründerin, die 1976 mit vier Mitschwestern bei einem Verkehrsunfall in Indien ums Leben kam, den Förderverein "Hilfswerk Schwester Petra" aus der Taufe.

Mit ihm arbeitet die Rhöndorfer Pfarrgemeinde ebenfalls zusammen. Bereits seit 36 Jahren unterstützen die Rhöndorfer die Arbeit der "Dienerinnen der Armen". Ziel ist, den Ärmsten der Armen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Die Schwestern setzen sich für Waisenkinder und kranke, benachteiligte und alte Menschen ein, damit sie ein würdevolles und eigenständiges Leben führen können. Die Ordensfrauen wollen nicht Almosen verteilen, sondern durch Beispiel und Anleitung Wege öffnen, dem Elend zu entkommen.

Bei der Zusammenkunft im Pfarrheim wurde auch über Vorhaben und Probleme gesprochen. Nach Schwester Petras Tod hatte ihre Freundin, Schwester Willigard, 13 Jahre lang die Verantwortung für den stetig wachsenden Orden. Seit 1989 wird er von indischen Generaloberinnen geführt. Im vergangenen Jahr wurde Schwester Daniela in dieses Amt gewählt. Nicht allein die Sorge um die Gesundheit und um erträgliche Lebensbedingungen für viele Inder macht ihre Aufgabe aus.

Es geht auch darum, die Organisation des großen Ordens zu bewältigen. Viele Gebäude aus der Ursprungszeit müssen repariert und erneuert werden. Ältere Schwestern brauchen nun selbst Pflege und Hilfe. Das schnelle Wachstum macht auch organisatorische Veränderungen erforderlich, wie das Aufteilen von Verantwortlichkeiten.

Für die Rhöndorfer ist klar, dass sie auch künftig die "Dienerinnen der Armen" unterstützen werden. Und das Rhöndorfer Kochbuch, das Agathe Loska und Reinhild Bertel einst mit erprobten Rezepten zugunsten Pattuvams herausgegeben hatten, wurde nun für Schwester Daniela kopiert. Pfarrer Bruno Wachten betonte: "Die Informationen der Generaloberin haben uns darin bestärkt, die Aufgaben der Schwestern in Indien weiterhin nach Kräften zu unterstützen."

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