Künstlerin Tatjana Werbizkaja Falkenstein Starke Farben und individueller Stil

ALFTER-WITTERSCHLICK · Ein Besuch in der Galerie Pfister in Witterschlick lohnt sich immer, im Moment aber ganz besonders für den Männergesangverein (MGV) "Rheingold" Witterschlick. Denn ein Schwerpunkt der russischstämmigen Künstlerin Tatjana Werbizkaja Falkenstein sind Porträts.

 Tatjana Werbizkaja Falkenstein vor ihren Arbeiten "Tyson gegen Holyfield" (links) und "Karnevalsparty".

Tatjana Werbizkaja Falkenstein vor ihren Arbeiten "Tyson gegen Holyfield" (links) und "Karnevalsparty".

Foto: Axel Vogel

Und so kam es, dass die Künstlerin bei einer Ausstellungseröffnung in der historischen Güterhalle des Bahnhofs Witterschlick nicht nur den MGV fotografierte, sondern die Gruppe danach auch malte.

Das Bild ist Teil der Schau "Farbe und Leidenschaft", die jetzt in der Pfisterscheune eröffnet wurde. Die Pianistin Inga Khorbaladze, Leiterin der örtlichen Musikschule Khorbaladze, und ihr sechsjähriger Schüler David Heege gaben der Vernissage einen musikalischen Rahmen.

Wolfgang Pfister führte in das Werk Werbizkaja Falkensteins ein. "Wir zeigen hier einen kleinen Querschnitt durch ihr Schaffen", sagte er. Die in Bonn lebende Künstlerin wurde zuletzt mit einem Porträt von Papst Franziskus für die Bonner Münster-Information regional bekannt.

Die Ausstellung in der Pfisterscheune hat drei Schwerpunkte. Der Zyklus Boxkampf zeigt "starke Männer", wie Pfister sagte. Gegenüber hängen Porträts und Szenen - vor allem von Frauen. Sie erinnern stilistisch an die klassische Meisterschule der russischen Expressionisten.

Die 1947 geborene Werbizkaja Falkenstein lebte bis zu ihrer Heirat im Jahr 1995 in der Sowjetunion beziehungsweise in Russland und hat dort auch ihre künstlerische Ausbildung durchlaufen. Der dritte Zyklus entstand 2014 und zeigt Bilder, die fotografisch-realistisch geprägt sind wie die Darstellung der Ausstellungseröffnung mit dem MGV. Am Ende der Schau stößt der Besucher auf Blumen-Stillleben, die vor Lebendigkeit förmlich zu explodieren scheinen.

"Die Stillleben kann man stilistisch nicht zuordnen", meint Pfister. "Die Künstlerin findet hier ihren eigenen Weg, dessen Farbigkeit sich weder dem Expressionismus noch dem Impressionismus unterordnet."

Die Ausstellung von Tatjana Werbizkaja Falkenstein "Farbe und Leidenschaft" wird bis Sonntag, 20. September, in der Galerie Pfisterscheune, Nettekovener Straße 60 in Witterschlick, gezeigt.

Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 17 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 16 bis 19 Uhr. Bei der Finissage am 20. September ab 15 Uhr liest Andreas F. Kelletat, Professor für Interkulturelle Germanistik an der Universität Mainz, aus seinem Werk. Die Künstlerin ist anwesend.

Weitere Informationen unter www.galerie-pfisterscheune.de

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