Radfahren in Alfter Inspektion neuralgischer Punkte für Radler

ALFTER · Auf der einen Seite die Bedürfnisse der Radfahrer, auf der anderen Seite das Verkehrsrecht - Fragen zwischen Wunsch und Wirklichkeit bespricht man am besten gemeinsam an Ort und Stelle. Das haben am Mittwochnachmittag Mitglieder der Ortsgruppe Alfter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), Politiker aus Alfter und Harald Pütz vom Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises getan.

 Die Alfterer ADFC-Gruppe setzt sich dafür ein, dass die Lukasgasse in beide Richtungen befahren werden kann.

Die Alfterer ADFC-Gruppe setzt sich dafür ein, dass die Lukasgasse in beide Richtungen befahren werden kann.

Foto: Wolfgang Henry

Bei einer Radtour zu acht, aus Sicht des ADFC kritischen Punkten in Alfter, gab es einen regen Austausch über Probleme und Änderungsmöglichkeiten. Ob und welche Verbesserungen umsetzbar sind, wird das Straßenverkehrsamt nun in jedem Einzelfall weiter prüfen. Anders als in den übrigen Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises hat eine spezielle Radverkehrsschau in Alfter bisher noch nicht stattgefunden.

Die Behörde will zunächst die Erarbeitung des Mobilitätskonzeptes durch die Gemeinde Alfter abwarten. "Doch wir kommen auch gern vor Ort, um Bürger oder in diesem Fall den ADFC anzuhören", erläutert Dieter Siegberg, Leiter des Straßenverkehrsamtes in Siegburg, den Hintergrund des Treffens. Es wurde durch die Vermittlung des Alfterer Verkehrspolitikers Oliver Krauß (CDU) organisiert. "Verbesserungen kann man nur umsetzen, wenn man die Orte kennt", sagt Siegberg. "Das kann man nicht am grünen Tisch planen." Als Vertreter der Behörde machte sich nun Harald Pütz als Leiter der Abteilung Verkehrssicherung ein Bild. Zum Beispiel von der Lukasgasse, die auch von Radfahrern nur in einer Richtung befahren werden darf. Dort wünscht sich Uwe Hundertmark, Sprecher der Mitte 2012 gegründeten ADFC-Ortsgruppe Alfter, eine Freigabe für Radfahrer auch in der Gegenrichtung zur Holzgasse hin.

Obwohl verboten, werde diese Verbindung als kürzester Weg aus dem Ortskern in Richtung Oedekoven schon jetzt von Radlern genutzt. Eine Legalisierung und entsprechende Beschilderung, so Hundertmark, könnte dann die Verkehrssicherheit erhöhen. Pütz sah das anders. Er gab zu bedenken, dass die Fahrbahn der engen Gasse nicht breit genug sei und die Straßenkuppe die Sicht auf entgegenkommende Radfahrer einschränke. Zudem stehe die Knipsgasse als Alternative zur Verfügung. "Und was wäre mit einer Umwandlung der Lukasgasse in eine Fahrradstraße?", kam als Nachfrage. Auf einer Fahrradstraße hätten Radfahrer Vorrang, und die Autos müssten Schritt fahren. Die baulichen Voraussetzungen dafür schätzte Pütz zwar positiv ein, doch seine Gegenfrage lautete: "Gibt es dafür überhaupt Bedarf?" Dies müsste bei einer Zählung erst einmal festgestellt werden. Die Holzgasse, für Autofahrer ebenfalls eine Einbahnstraße, dürfen Radfahrer seit Herbst 2012 in beiden Richtungen befahren. Dort lautete der Wunsch an das Verkehrsamt, durch eine zusätzliche Beschilderung Autofahrer darauf hinzuweisen, dass Radfahrer entgegenkommen können; insbesondere im Einmündungsbereich Pelzstraße und Stühleshof. Hin und her überlegt wurde in der Bonner Straße. Dort endet der Mehrzweckweg für Traktoren und Radler aus Richtung Dransdorf kommend kurz vor der Einmündung Neuer Weg an einer Verkehrsinsel. Sie verengt die Fahrbahn und dient dazu, den Autoverkehr abzubremsen, zwingt die Radfahrer allerdings auch vom Mehrzweckweg auf die Straße.

Möglicherweise könnte eine Verkleinerung der Verkehrsinsel Abhilfe schaffen oder gar ein Verzicht auf die einsamen paar Meter Gehweg in diesem Bereich. In eine Änderung müssten allerdings weitere Kollegen der Verkehrsbehörde einbezogen werden, sagte Pütz. Denn der Bonner Weg ist eine Kreisstraße. Prüfen will das Verkehrsamt unter anderem auch, wie die Überquerung der Kreisstraße 12 n an der Schnittstelle zur Straße Am Bähnchen und die Vorfahrtsbeschilderungen am Kreisverkehr der K 12 n an der Bonn-Brühler-Straße sowie an der Einmündung Landgraben/Am Bähnchen verbessert werden kann.

Als einen "guten Anfang" bezeichnete Uwe Hundertmark dieses erste Zusammentreffen mit dem Straßenverkehrsamt. Voraussichtlich im September soll ein weiterer Termin stattfinden, um auch Radwegeprobleme in Richtung Oedekoven und Witterschlick zu besprechen.

Weitere Informationen über Termine und Tourenangebote des ADFC in der Region gibt es im Internet unter www.adfc-bonn.de.

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