Kommentar Stadthalle Troisdorf - Konkurrenz bei der Kultur

Mit ihrer neuen Stadthalle begibt sich die Stadt Troisdorf in einen regionalen Wettbewerb. Denn auch die Nachbarn wollen sich mit modernen, großflächigen Spielstätten hervortun: Siegburg mit der Rhein-Sieg-Halle, Lohmar mit der Jabachhalle, Hennef mit der Meiersheide.

Sie alle haben erkannt, dass ein gutes Kulturangebot mehr als nur ein weicher Standortfaktor ist. So entsteht zwischen den Kommunen Konkurrenzdruck im Ringen um Top-Acts und in dem Bemühen, die Hallen regelmäßig zu belegen und auch voll zu bekommen.

Es ist kein Zufall, dass Siegburg die Rhein-Sieg-Halle im vergangenen Jahr in städtische Regie überführt hat: Schließlich sollen die Stadtbetriebe flexibler agieren können als der bisherige Betreiber Gegenbauer.

Sicher, es gibt Angebote, in denen sich die Kommunen nicht ins Gehege kommen dürften. Bestimmte Künstler werden überall für ein volles Haus sorgen - beispielsweise die Höhner oder der Kabarettist Volker Pispers. Aber darauf allein werden sich die Hallenbetreiber nicht verlassen können.

Jeder wird für sich die richtige Mischung finden müssen - mit einem Programm, das einerseits die Masse anspricht und andererseits mit speziellen Highlights und Alleinstellungsmerkmalen aufwartet. Mit Veranstaltungen wie Cirque Nouveau geht Troisdorf einen Schritt in diese Richtung, während es in Siegburg Überlegungen für die Halle als Kongresszentrum gibt.

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