Rhein-Sieg-Kreis und Bonn Polizei kontrollierte 300 Fahrzeuge auf Bundesstraßen und Autobahnen
RHEIN-SIEG-KREIS · Bonner und Kölner Polizeibeamte überprüften am Donnerstag Personen an Autobahnen und Bundesstraßen im Rhein-Sieg-Kreis und Bonn. Die groß angelegte Aktion lief bis in die späten Abendstunden und sei rein präventiv gewesen.
Die gute Verkehrsanbindung von Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis ist für die Bürger Segen und Fluch zugleich. Denn es kommen nicht nur willkommene Gäste über die Autobahnen, sondern auch Einbrecher. "Diesen wollen wir zeigen, dass man sich nicht unkontrolliert in unserem Gebiet aufhalten kann", sagte Kriminalrat Dirk Schuster von der Bonner Polizei zu der Schwerpunktaktion im Rheinland.
Passenderweise hatten die Bonner Beamten die Presse direkt zu einer Kontrollstation eingeladen. Und an den rund 25 Beamten der Einsatzhundertschaft aus Köln kam auf der B 471 an der Anschlussstelle Rheinbach der A 61 kaum ein Autofahrer vorbei. "Wir schauen in den Innenraum, kontrollieren gegebenenfalls die Papiere und lassen uns auch den Kofferraum zeigen", erklärte Rainer Termöllen von der Einsatzhundertschaft.
Bis spät in den Abend lief die konzertierte Aktion von 13 Polizeibehörden. Denn: "Der Täter, der überregional einreist, hält sich nicht an Zuständigkeitsbereiche", meinte Schuster. Die Bonner Polizei nahm sich vormittags die Prävention vor. "Wir waren mit unserem Polizeimobil in Bad Godesberg und Beuel unterwegs", sagte Einsatzleiter Schuster. 76 Bürger hätten sich dort informiert.
Außerdem verteilten die Beamten 1240 Flyer. "Und unsere Bezirksbeamten sind mit 360 Bürgern ins Gespräch gekommen zum Thema Einsbruchschutz", ergänzte Polizeisprecherin Daniela Lindemann.
Ab dem frühen Nachmittag schließlich fanden Kontrollen statt, "an allen Autobahnen, die nach Bonn führen", so Schuster. Konkret waren das Abfahrten an der A 61, A 3, A 555, A 59 und der A 565. "Angefangen haben wir mit dem anreisenden Verkehr in die Wohnquartiere, später kommt der abfließende Verkehr dran", sagte Termöllen.
Denn dann seien die Täter unterwegs. Polizeisprecher Christoph Schnur teilte am Abend erste Ergebnisse mit: 244 Autos und 272 Personen kontrollierten die Bonner bis 16.45 Uhr. Zwei Personen wurden festgenommen. Einer soll nach GA-Informationen einen gestohlenen Presslufthammer und Einbruchswerkzeug dabei gehabt haben, der andere wurde mit Haftbefehl gesucht. Aufgrund welchen Vergehens war Polizeisprecher Schnur nicht bekannt.
Überrascht zeigten sich einige Autofahrer in Hennef, als sie am späten Nachmittag vor der Kreuzung Stoßdorfer Straße/Josef-Dietzgen-Straße von Polizisten herausgewunken wurden. Flächendeckend kontrollierten im Gebiet der Kreispolizeibehörde Siegburg bis 20 Uhr 100 Polizisten, davon 40 Beamte einer Einsatzhundertschaft aus Köln, an neuralgischen Punkten in Siegburg, Lohmar, Troisdorf, Niederkassel, Sankt Augustin und in Hennef.
Für die groß angelegten Kontrollen wurde extra die Zeit vor Einbruch der Dunkelheit gewählt, weil dann die meisten Einbruchdiebstähle verübt werden. Das Fazit der Kreispolizei gegen 17 Uhr lautete: 61 Fahrzeuge wurden in sechs Kommunen angehalten und die Personalien von 63 Personen kontrolliert.
Einbrecher hatten die Beamten zwar nicht dingfest machen können, dafür ahndeten sie insgesamt 14 Verkehrsverstöße, darunter Benutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt und Fahren ohne Gurt.
