Brand in Oberdollendorf Küche stand in Flammen - Zwei Verletzte

Oberdollendorf · In einer dramatischen Rettungsaktion über die Drehleiter der Feuerwehr musste am Samstagnachmittag der Bewohner einer Dachgeschosswohnung an der Heisterbacher Straße in Oberdollendorf befreit werden.

 Über die Drehleiter befreit die Feuerwehr den 62-jährigen Mann aus der Dachgeschosswohnung.

Über die Drehleiter befreit die Feuerwehr den 62-jährigen Mann aus der Dachgeschosswohnung.

Foto: Feuerwehr

Nach einem Wohnungsbrand im Erdgeschoss sind alle sechs Wohnungen des Mehrfamilienhauses nach Angaben der Bonner Polizei erst einmal unbewohnbar.

Das Treppenhaus war so verraucht, dass der Mann seine Dachgeschosswohnung nicht selber verlassen konnte. Nachdem ihn die Feuerwehr über die Drehleiter gerettet hatte, musste der 62-Jährige nach Erstbehandlung durch den Rettungsdienst mit einer Rauchvergiftung ins Bad Honnefer Krankenhaus gebracht werden, wo er gestern noch lag. Auch eine 42-jährige Frau aus der Wohnung, in der das Feuer ausgebrochen war, wurde mit Verdacht auf Rauchvergiftung in Bad Honnef eingeliefert. Nach Auskunft ihres Mannes bestätigte sich der anfängliche Verdacht jedoch nicht. Sie konnte das Krankenhaus direkt wieder verlassen.

Zur Brandursache konnte die Polizei gestern noch keine Angaben machen. "Es handelt sich noch um einen heißen Brandort, wo wir erst ermitteln können, wenn das Gebäude wieder betretbar ist", hieß es gestern seitens der Polizei. Das Gebäude wurde versiegelt.

Gegen 15.30 Uhr am Samstagnachmittag war die Feuerwehr alarmiert worden. Bei ihrem Eintreffen drang Rauch aus mehreren Geschossen sowie dem Dachstuhl des Gebäudes. Außerdem wurde eine Person vermisst, während alle anderen Bewohner das Haus gerade noch rechtzeitig verlassen konnten.

Der Brandherd wurde von der Feuerwehr schnell in der Küche einer Erdgeschosswohnung lokalisiert. Die Löscharbeiten zeigten schnellen Erfolg. Die unmittelbar Betroffenen, ein 48-jähriger Mann, die genannte 42-jährige Frau und die beiden knapp zwei Jahre und 13 Jahre alten Töchter, hatten ihre Wohnung ebenfalls rechtzeitig verlassen können.

Mehrere Wohnungen mussten von der Feuerwehr gewaltsam geöffnet werden. Der Vermieter, der selber im Haus wohnt, befand sich im Urlaub. Nach Abschluss der Löscharbeiten wurde das Haus, soweit möglich, mit Überdrucklüftern entraucht. Während der Arbeiten der Feuerwehr wurde die Heisterbacher Straße für fast zwei Stunden gesperrt. Das Königswinterer Ordnungsamt brachte die Hausbewohner erst einmal in anderen Wohnungen unter.

Besonders hart getroffen hat es die Familie aus der Brandwohnung. "Meine Frau und ich hatten in der Küche einen lauten Knall gehört. Aus dem Starkstromanschluss hinter dem Herd kam eine Flamme. Die Kunststoffplatten an der Decke und die Gardinen fingen sofort Feuer", berichtete der 48-jährige Mann gestern dem General-Anzeiger. Er konnte sich auch nicht erklären, durch was der Brand verursacht worden sein könnte. Für seine Familie habe der Brand verheerende Folgen. "Ich bin berufsunfähig und wir haben keinerlei Versicherung", so der 48-Jährige. Er geht davon aus, dass er das komplette Mobiliar und die Kleidung nicht mehr gebrauchen kann. "Wir haben nichts mehr", so der Mann. Mit seiner Familie sei er jetzt erst einmal in der Wohnung seiner Ex-Frau in der Altstadt untergekommen.

Seitens der Freiwilligen Feuerwehr waren insgesamt 70 Wehrleute der Einheiten Oberdollendorf, Niederdollendorf, Altstadt, Oelberg, Ittenbach, Bockeroth und aus Oberkassel im Einsatz. Gegen 17.15 Uhr war dieser beendet.

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