Transformationshaus in Ludendorf Eine Bleibe für Fledermaus und Wildbiene

SWISTTAL-LUDENDORF · Das 100 Jahre alte Transformationshaus in Ludendorf wird derzeit zu einem "Artenschutzturm" umgebaut.

 Das Trafohäuschen in Ludendorf soll zahlreichen Tieren eine Bleibe bieten. Monika Wolf-Umhauer stellt die Pläne vor.

Das Trafohäuschen in Ludendorf soll zahlreichen Tieren eine Bleibe bieten. Monika Wolf-Umhauer stellt die Pläne vor.

Foto: Wolfgang Henry

"Die Trafostation soll zu einem Refugium werden für alle Gebäude bewohnenden Tierarten wie Schleiereule, Turmfalke, Dohlen, Mehlschwalben, Mauersegler, Hausrotschwanz, Grauschnäpper und für mehrere Fledermausarten, die vom Aussterben bedroht sind", erläutert der Vorsitzende des Naturschutzvereins Rheinbach-Voreifel (NRV), Hans Troullier. 2012 hatte RWE dem Verein das Trafohäuschen direkt am Orbach überlassen. Geschaffen werden sollen dort nun auch Quartiere für Wild- und Zuchtbienen sowie für Insekten generell.

Vorgesehen sind große Dachüberstände, weil viele Vogelarten wie Mehlschwalben und Stare halbdunkle Brutplätze bevorzugen. So werden im Erdgeschoss Einschlupfmöglichkeiten für Kleinsäuger geschaffen, im Mittelstock entsteht mit Holzstapeln und Fledermausbrettern der sogenannte Eingang. In die oberste Etage kommen Nistkästen für Stare, Meisen, Sperlinge sowie ein Eulengroßkasten. Und unter dem Dach wird Wohnraum für Fledermäuse eingerichtet. Als Laube vor dem Haus ist ein "Insektenhotel" geplant.

"Solche Maßnahmen sind dringend notwendig, weil diese Tierarten in den wärmegedämmten und sanierten Gebäuden kaum noch Quartiere finden", macht Troullier klar. "Die Tiere nehmen die von Menschen geschaffenen Unterkünfte an, wie die drei Artenschutztürme im Kreis Euskirchen zeigen", ergänzt die Pressesprecherin des Naturschutzvereins, Monika Wolf-Umhauer. Kooperationspartner wie unter anderem der Naturschutzbund hätten ihre Hilfe bei der Umgestaltung des Häuschens bereits zugesagt.

Auch einige Firmen wollen das Projekt unterstützen und gleichzeitig ihre Auszubildenden schulen. So wird sich eine Firma aus Miel um den Anstrich kümmern, eine Holzfirma aus Rheinbach erneuert den Dachstuhl. Das Trafohäuschen ist bereits eingerüstet. Die Sanierung soll so schnell wie möglich beginnen.

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