Weltgebetstag in Unkel Tropische Früchte vor dem Altar

UNKEL · Fröhliche Calypso-Rhythmen erklangen am Freitagnachmittag in der Kapelle des Unkeler Christinenstifts. Dorthin eingeladen hatte das ökumenische Vorbereitungsteam um Gisela Menden und Ute Thomalla zum Gottesdienst anlässlich des Weltgebetstages (WGT).

 Früchte und Arbeiten aus der Karibik lagern am Altar.

Früchte und Arbeiten aus der Karibik lagern am Altar.

Foto: Frank Homann

Dieser ist zwar eine große Basisbewegung christlicher Frauen in 170 Ländern, angesprochen mitzufeiern waren in Unkel aber auch Männer, die allerdings mehr als unterrepräsentiert waren.

"Dieses Jahr haben Frauen von den Bahamas aus über zehn christlichen Konfessionen den Gottesdienst gemeinsam vorbereitet", erklärte Monika Kaiser den Gottesdienstbesuchern. Zuvor hatte Käthe-Marie Hommerich mit diesen die einzelnen Lieder durchgesprochen wie das einleitende "Auf den Bahamas" oder das nach einem westindischen Calypso vertonte "Vaterunser"-Gebet.

Die Flagge und eine Karte des Inselstaates, der südöstlich von Florida im Atlantik liegt, lehnten am Altar. Vor diesem wiesen auch tropische Früchte, wie Kiwis, Ananas und Bananen, aber auch Muscheln und Stroharbeiten auf die Bahamas hin, die zur Karibik gezählt werden. "Kolumbus hat 1492 die Inseln entdeckt. Die 40 000 Inselbewohner wurden versklavt und nach Hispaniola, die zweitgrößte der Westindischen Inseln, verschleppt, wo alle bei Minenarbeiten umkamen", so Kaiser. Engländer hätten auf den Bahamas mit ihren Sklaven erste Kolonien errichtet, nachdem ihr König Karl I. 1629 Anspruch auf die Inseln erhoben hatte. Bekannt geworden sind die Bahamas aber vor allem als Unterschlupf für Piraten. Seit 1973 ist der aus über 700 Koralleninseln bestehende Staat unabhängig. Die meisten der 370 000 Bewohner leben auf New Providence, davon allein 250 000 in der Hauptstadt Nassau.

"Als Bild für den diesjährigen WGT hat das bahamaische Komitee eine Arbeit von Chantal Bethel ausgewählt", berichtete Kaiser vor Beginn des eigentlichen Gottesdienstes. Dem WGT-Motto "Begreift Ihr meine Liebe?" entsprechend, zeigt es sechs rosa Flamingos, die sich vor den Sonnenstrahlen als Zeichen der Anwesenheit Gottes verneigen. Für die Künstlerin sind die Nationaltiere der Bahamas die Seelenwesen der Menschen. Ganz im Vordergrund des Bildes geben die Sonnenstrahlen den Blick auf Zehen frei, die auf die Lesung des WGT-Gottesdienstes aus Johannes 13, 1-17 hinweisen, die "Fußwaschung" vor dem letzten Abendmahl.

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