Zug in Unkel Selbst ein Regenschauer kann die Stimmung nicht trüben
UNKEL · Nicht nur "mit Trumm un Trööt fiere die Unkeler sich niemals mööd!" Am Rosenmontag sind die Jecken der Kulturstadt am Rhein auch beim Marschieren im Zoch topfit, was nicht nur an der kurzen Abkühlung von oben lag.
Direkt von ihrer Après-Ski-Party waren die New Diamonds nach Hause geeilt, um Prinzessin Lena I. mit den Pagen Martina und Berenike ihre Reverenz zu erweisen. Eine lustige Zirkusmenagerie mit vielen Clowns und Akrobaten hatte der Freundeskreis Unkel-Scheuren zusammengetrommelt, während Seeräuber-Captain Sascha Wiemer seinen Löschtrupp in Piraten der Karibik verwandelt hatte.
Von der Höhe waren die Cowboys und Indianer des Reitvereins Bruchhausen nach Unkel zum Rosenmontagszug gekommen. Ihre Stammesbrüder vom Kanu Club hätten sie sicher in ihren Wigwams und Tipis freundschaftlich aufgenommen, wäre der Abstand im Zug zwischen ihnen nur etwas kleiner gewesen.
Kunterbunt, vor allem aber märchenhaft kam der Kindergarten Sankt Pantaleon daher mit seinen Froschkönigen und Kalif Storch, den gestiefelten Katern und den Hexen. Die sagenhafte Showwelt der schwedischen Pop-Gruppe Abba ließen dagegen die 20-jährigen "Flying Dancers" rund um ihre Dancing Queens samt riesiger Discokugel wieder aufleben.
Keine Angst vor den Unkeler Hunnen um ihren Attila zeigte das Rheinbreitbacher Kinderprinzenpaar, weil Felix I. seiner Prinzessin Paula I. glaubhaft versichert hatte, dass die Kameraden seines Vaters Willi Hüttner nur martialisch aussehen würden. Auch die große Piratengruppe der Heisterer Möhne stellte für die kleinen Tollitäten keine Gefahr dar. Die wäre wenn schon von den Herzblättchen ausgegangen, für deren Ali Baba sich erheblich mehr als nur 40 Räuber lebhaft interessierten.
Sie alle flanierten, musikalisch unterstützt vom KG-Bläserkorps, den Schalmeien aus Ockenfels, dem TC Rheinklänge und Frei weg Selhof sowie den Fanfaren der Alten Garde Bad Hönningen am Elferratswagen mit Majoretten und Sternchen an Prinzessin Lena I. vorbei. Als krönender Höhepunkt schloss diese sich dann mit ihrem Burg-Prunkwagen dem Zug zunächst Richtung Scheuren an, wo bunt kostümierte Jecken das fröhliche Treiben begeistert mit lauten Kamelle-Rufen empfingen.
Bestens mit Wurfmaterial bestückt, war die junge Tollität auch in der Altstadt noch mit Sößem ausreichend versorgt, so dass ihre jüngsten Anhänger sich schwer beladen nach Hause schleppten, während sich die großen Jecken am späten Mittag in der närrischen Sporthalle zum Zoch-Ausklang versammelten.
