Willi Hirzmann feierte seinen 80. Geburtstag Eine Wurftechnik, die begeisterte

ERPEL · Den Mann kann kaum etwas aus der Ruhe bringen: drei Kinder, sechs Enkelkinder und bis ins hohe Alter hinein zehn bis 15 sportliche Wettkämpfe im Jahr. Jetzt ist Willi Hirzmann 80 Jahre alt geworden.

 Willi Hirzmann

Willi Hirzmann

Foto: Privat

Bis vor zehn Jahren hat der Erpeler mehr oder minder alles mit Wucht von sich weggeworfen, was er in die Hände bekam. Diskus-, Hammerwurf und Kugelstoßen hießen seine Disziplinen, in denen er 17 Mal Rheinland-Senioren-Meister wurde.

Zudem wurde er 1991 Deutscher Senioren-Vizemeister im Hammerwurf. Begeisterung für Technik, die Freiheit, trainieren zu können, wann er es wollte, haben ihn zu diesen Sportarten geführt und - wie er zugibt - "diese ständige Foulerei beim Fußball", der in seiner Kindheit und Jugend natürlich auch gespielt wurde.

Willi Hirzmann ist ein Erpeler Junge. 1952 trat der Maschinenbauingenieur, der lange für die Lemmerzwerke in Königswinter arbeitete, dem Sportverein TuS Erpel bei. Er warf nicht nur, sondern widmete sich auch dem Laufen. "Vor allem die Sprintstrecken über 100 oder 200 Meter lief ich gerne. Die weiteren Strecken machte ich nur für die Mehrkampfabzeichen."

Der Deutsche Leichtathletikverband und der Leichtathletikverband Rheinland zeichneten ihn mit Ehrennadeln aus.

Vor 13 Jahren überreichte ihm der TuS den Vereins-Ehrenbrief. Schließlich hatte er aus einem Pflichtbewusstsein heraus 15 Jahre ab 1988 das Amt des Ersten Vorsitzenden übernommen - des kommissarischen Ersten Vorsitzenden übrigens, das er erst in den letzten Jahren bis 2009 offiziell ausübte.

Er organisierte die Erpeler Oster- und Nikolausläufe mit, gestaltete die Öffnung des TuS vom Leichtathletikverein hin zum Breitensport.

Der Kern seines Vereinsantriebs, sagt er, sei der Sport und vor allem der Wettkampf mit Gleichgesinnten gewesen. "Selbst zu meinem jetzigen Geburtstag haben mir einige von ihnen noch gratuliert. Das bereitet mir große Freude."

Mit 70 Jahren konnte er sich nach einer Operation an der Hüfte kaum noch drehen. Der Arzt riet ihm von seinen technisch anspruchsvollen und diesen Körperteil belastenden Disziplinen ab. "Ich hatte allerdings selbst mit dem Gedanken gespielt."

Obwohl Willi Hirzmann die Vorteile des Diskus im Seniorenalter durchaus zu schätzen wusste. "Ab 60 Jahren wirft man statt mit einem Zwei-Kilo-Diskus mit einem Ein-Kilo-Diskus. Was die Weite angeht, macht man also noch einmal einen Sprung", scherzt Hirzmann.

Heute geht er spazieren, wenn der Bewegungsdrang ihn packt. Und hilft weiterhin mit bei den Laufveranstaltungen auf der Ley oder wenn es seinen Verein sonst wo drückt.

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