Verbandsbürgermeister berichtet im Rat Linz kann notfalls mehr Flüchtlinge aufnehmen

LINZ · Großes Lob für die Linzer Verwaltung gab es bei der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates von Karl-Heinz Wölbert, dem Leiter der SPD-AG "Migration und Vielfalt": "Die Aufnahme und die Integration der Asylbewerber läuft hier in der Verbandsgemeinde Linz ganz hervorragend, ja geradezu beispielhaft. Da werden wir von Nachbarkommunen schon zu Recht beneidet."

Nicht nur die Verwaltung, auch die Ehrenamtlichen engagierten sich enorm. "Es ist schon eine exponierte Geschichte, dass Linzer als Paten für Asylbewerber sogar in Nachbargemeinden aktiv werden", so Wölbert. Zuvor hatte VG-Bürgermeister Hans-Günter Fischer über die aktuellen Zahlen berichtet. "Zurzeit sind 94 Asylbewerber in der VG untergebracht, von denen 44 Flüchtlinge vom Balkan kommen, die übrigen aus Syrien, dem Iran und Pakistan", erklärte der Bürgermeister.

Laut Mitteilung der Neuwieder Verwaltung, Stand Ende August, würden dem Landkreis dieses Jahr insgesamt 1700 Asylbewerber zugeteilt, von denen zehn Prozent in der VG Linz untergebracht werden müssen. Angesichts der momentanen Entwicklung rechne er jedoch mit der drei- bis vierfachen Zahl. Abgesehen von der Koordinatorin Luzie Schwarz widmet eine Angestellte der Verwaltung 90 Prozent, eine weitere 50 Prozent ihrer Arbeitsstunden den mit Flüchtlingen verbundenen Aufgaben, so Fischer. Zeitweise unterstützt werden die beiden zudem von zwei Teilzeitkräften.

Eine hohe Willkommenskultur

"Die Verwaltung hat zudem vorausschauend ausreichend Wohnraum akquiriert, so dass wir keine öffentlichen Gebäude oder gar Zeltunterkünfte einplanen müssen", so der Bürgermeister. Selbst steigende Flüchtlingszahlen werde die Verbandsgemeinde verkraften, versicherte er. Parallel zur Verwaltung kümmern sich 56 Ehrenamtliche um die Asylbewerber, weitere Privatleute stehen auf einer Warteliste.

"Das Zusammenspiel mit diesen Paten erfolgt vollkommen geräuschlos und ohne viel Aufhebens. Wir haben hier eben eine sehr hohe Willkommenskultur", freute sich der VG-Chef. Damit aber nicht genug. Den Flüchtlingen werde in Linz auch weiter geholfen, wenn ihnen Asyl gewährt worden sei.

"Wir haben in der Region aber auch einkommensschwache Mitbürger, die wir nicht vergessen dürfen", hob Fischer hervor. Die soziale Balance müsse gewahrt bleiben. "Wir helfen jedem, der der Hilfe bedarf", versprach er.

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